Das Frauenforum will Bewusstsein für fairen Handel schaffen

Bei einem Treffen ging es um die Lebensbedingungen von Bauern in Entwicklungsländern.

Foto: Nacke

Erkrath. Mit einem Rollenspiel zum Thema „Handel mit einem Entwicklungsland“ eröffneten die beiden Referentinnen des Frauenforums „Frauke“ in Erkrath, Ingrid Fehrenbacher und Barbara Geiss-Kuchenbecker, die letzte Sommersitzung im Kaiserhof zum Thema „Fairtrade“, fairer Handel.

In einem Vortrag wurden dann die Zusammenhänge zwischen Jahrhunderte langer Ausbeutung und Bereicherung der europäischen Länder und zunehmender Verschuldung und Armut der Bauern in Entwicklungsländern aufgezeigt. Dass es neben der Eroberung aber eine genauso lange Widerstandsgeschichte gibt, dass sich seit 550 Jahren auch reiche Europäerinnen und Europäer dieser Ausbeutung widersetzen, sei aber ebenso erkennbar. „Fair Trade ist ein Versuch, sich für mehr Gerechtigkeit in der Welt einzusetzen. Und weil viele so denken, ist es uns gelungen, Erkrath zur Fair-Trade-Stadt zu machen“, sagte Barbara Geiss-Kuchenbecker.

Ute Bartz und Andrea Stracke-Knitsch von der Gemeinschaftsgrundschule Falkenstraße, die im Februar 2017 als Fair-Trade-Schule anerkannt wurde, berichteten, wie Kinder zu Multiplikatoren der Idee des fairen Handels werden, indem sie ihre Eltern zum Kauf fairer Produkte motivieren.

Seit Jahren setzt sich die „Ökumenische Initiative für die Eine Welt Erkrath“ für fairen Handel und die Unterstützung von Menschen in Haiti ein. Ingrid Fehrenbacher schilderte, wie Menschen dort mit Mikrokrediten ermöglicht wird, kleine Unternehmen zu gründen.

Zu der Frage „Was kann ich persönlich tun?“ gehöre auch Überzeugungsarbeit — am besten durch sinnliche Erfahrung, wissen Regina Inger und Ingrid Fehrenbacher, die daher Schokolade, Nüsse und Wein aus ihrem Angebot zum Probieren mitgebracht hatten.

„Ich glaube, ich muss mich mit dem Thema Gerechtigkeit noch einmal intensiv auseinandersetzen. Jedenfalls nehme ich eine Menge Informationen und Eindrücke mit“ — mit diesen Worten verabschiedete sich eine der Teilnehmerinnen und viele Besucherinnen des Abends nickten.

Informationen über Erkrath als Fair-Trade-Stadt sind über den Vorsitzenden der Steuerungsgruppe, Andreas Kuchenbecker, unter der Telefonnummer 0211/253314, oder per E-Mail zu erhalten. Die Steuerungsgruppe freut sich außerdem über weitere Mitarbeitende. Red

akuchenb@yahoo.de