Das will der Bürgermeister schaffen
Mehr als 200 neue Wohnungen und weitere Plätze in Kindergärten stehen ganz oben auf der Liste. Sorgen macht weiter der Haushalt.
Erkrath. Fast zwei Jahre ist es nun her, dass der damals 33-jährige Verwaltungsjurist Christoph Schultz neuer Bürgermeister in Erkrath geworden ist. Der Kandidat der CDU holte im ersten Wahlgang 53,7 Prozent der Stimmen. Heute um 17 Uhr findet die letzte Ratssitzung des Jahres in der Stadthalle statt.
Kämmerer Thorsten Schmitz wird aller Voraussicht nach den Politikern wieder ein Defizit präsentieren. Etwa sieben Millionen Euro fehlen der Stadt an der schwarzen Null, fast genau so viel wie im vergangenen Jahr. Damals hatte sich der Rat für eine Erhöhung der Grundsteuer ausgesprochen, die Mieter und Hausbesitzer belastet. Ob das heute zur Debatte steht, oder das Defizit mit Eigenkapital ausgeglichen wird, bleibt abzuwarten. Viele Steuerschrauben hat die Stadt nicht mehr. Die Einnahmen bei der Gewerbesteuer sind dagegen stabil. Etwa 30 Millionen zahlen die Erkrather Unternehmen pro Jahr ins Stadtsäckel. Notiz am Rande: Kämmerer Thorsten Schmitz wird befördert und bald Beigeordneter der Stadt Erkrath sein, damit klettert auch seine Gehaltsstufe.
Im Herbst 2020 stehen in den Städten Kommunalwahlen an, bei denen auch Bürgermeister und Landrat neu gewählt werden. Christoph Schultz plant offenbar, bei der Wahl wieder anzutreten. Gegenkandidaten sind noch nicht in Sicht. Der Amtsinhaber hat aber längst noch nicht alles verwirklicht, was er vor hatte.
Eines der größten Vorhaben der vergangenen Jahrzehnte bleibt der Neubau der Feuerwache auf dem Grundstück Clever Feld. Noch kann dagegen geklagt werden, noch steht nicht ein Stein auf dem anderen. In fünf Jahren soll die Feuerwehr aber in ihre neuen Räume einziehen. Voraussichtliche Kosten etwa 27 bis 30 Millionen Euro.
Die Plätze sind mehr als knapp. Nicht nur wegen der neuen Wohngebiete, in Erkrath hat offenbar längst ein Generationenwechsel stattgefunden. Die Statistiker, die noch vor Jahren prognostiziert hatten, die Bevölkerung werde immer älter und damit eventuell Schulen und Kindergärten überflüssig, haben sich gründlich getäuscht. Die Stadt muss nun reagieren und drei neue Kindergärten bauen, um den gestiegenen Platzbedarf decken zu können. Die neuen Kindergärten werden in Hochdahl an der Hüttenstraße, in Alt-Erkrath an der Karlstraße und in der Sandheide gebaut. Alle neuen Kindergärten sollen so schnell wie möglich fertiggestellt werden.
In Alt-Erkrath werden in den kommenden Jahren zwei neue Wohngebiete entwickelt. Die Stadt kauft nun eine Fläche in Erkrath Nord, direkt unterhalb der Autobahnbrücke der A 3. Natürlich muss zur vielbefahrenen Route Abstand eingehalten werden, aber Platz wäre dort für rund 100 Wohnungen und Einfamilienhäuser. Ein weiteres Wohngebiet steht Am Wimmersberg in den Startlöchern. Verkehrsgünstig gelegen direkt an der S-Bahn würden dort Platz für rund 130 Wohnungen sein. Entsprechende Pläne wurden den Erkrather Politikern bereits im Frühjahr vorgestellt.