Die evangelische Gemeinde beendet die Städtefreundschaft mit Cergy-Pontoise

Der Förderverein sagt Adieu.

Erkrath. Es war ein Abschied für immer. Ende Oktober sagten 18 Frauen und Männer aus Cergy-Pontoise ihren Freunden in Erkrath Lebewohl. Sie hatten ein letztes Wochenende gemeinsam verbracht, Düsseldorf und ein Konzert im Altenberger Dom besucht. Ein Wiedersehen wird es vielleicht auf privater Ebene geben, die offizielle Freundschaft zwischen der Evangelischen Gemeinde Erkrath und der evangelischen Partnergemeinde in Cergy-Pontoise ist zu Ende.

„Wir bedauern das sehr“, sagt ein Mitglied des Freundeskreis Cergy, das seinen Namen nicht nennen will. „Aber wir werden immer weniger und immer älter.“ Zwischen 65 und 80 Jahre alt seien die Erkrather. Noch wollen sie sich als Freundeskreis Cergy der evangelischen Gemeinde weiter treffen, im Januar steht die Jahresplanung an. „Dann werden wir sehen, wie es weitergeht“, kündigt er an.

„Uns fehlt die Jugend“, bestätigt Pfarrer Herbrecht das Aus der 30 Jahre währenden Freundschaft, die unter dem Motto „Wachsen wie ein Baum“ stand.

Ebenso ist es den Hochdahler Anglern ergangen. Über Jahre trafen sie sich mit Gleichgesinnten aus Cergy, inzwischen haben sie den Austausch aus Altersgründen eingestellt. „Unsere Freunde in Frankreich sind inzwischen einfach zu alt“, sagt Rolf Weber, Vorsitzender des Angelsportvereins Hochdahl: Das war eine sehr schöne Sache.“

Auch Kulturamtsleiter Ulrich Schwab-Bachmann erinnert sich an die deutsch-französischen Begegnungen der Angler: „Die konnten weder deutsch noch französisch, aber haben sich mit Händen und Füßen blendend verstanden.“ Während die evangelische Gemeinde die deutsch-französische Freundschaft beenden muss, funktionieren der Austausch der katholischen Gemeinde Hochdahl und die kulturelle Kontaktpflege zwischen den Städten nach wie vor gut.

Bestes Beispiel ist der Frauenchor Erkrath, der seit zwölf Jahren mit dem Chor Boucle d’Oise aus Cergy singt. „Auf musikalischer Ebene sind wir der einzige Verein, der sich für die Partnerschaft engagiert“, sagt Monika Krüger, erste Vorsitzendes des Frauenchors. „Aus finanziellen Gründen treffen wir uns aber nur alle zwei Jahre“, sagt sie. Im Mittelpunkt stehe das gemeinsame Singen. „Auch wenn wir uns vielleicht mündlich nicht immer verstehen, harmonieren wir im Gesang umso besser“, schwärmt sie.

Die offizielle Städtepartnerschaft zwischen Erkrath und Cergy beschränkt sich auf die jährlichen Treffen zu den Partnerschaftsspielen. „Unser oberstes Ziel ist es aber nach wie vor, Partnerschaften zwischen den Schulen zu fördern“, sagt Schwab-Bachmann. „Das ist nicht einfach, aber am Gymnasium Neandertal funktioniert der Austausch mit Cergy nach wie vor sehr gut.“