Jurysieger der Lok-Art gekürt
Auf der Vernissage im Lokschuppen erhielt der Maler Dirk von Salzen den 1. Preis.
Erkrath. Ganz im Zeichen der Kunst stand am Wochenende der Lokschuppen. Präsentiert wurde die 18. Städtische Ausstellung Erkrather Künstler, die berühmte Lok-Art. Freitagabend war Vernissage. Und in deren Mittelpunkt stand die Vergabe des sogenannten Jurypreises, der zum fünften Mal vergeben wurde und den Dirk von Salzen gewann.
„Ich bin sehr überrascht“, freute sich der in Berlin geborene Künstler im Gespräch mit der WZ über die Auszeichnung. Zwei große Arbeiten hatte der seit 1985 in Erkrath lebende Maler eingereicht. „Ich hatte nicht geglaubt, dass informelle Malerei zurzeit im Schwange ist“, sagte er.
„Handschrift 13“ und „Handschrift 16“ hat er die beiden Öl-Acryl-Bilder genannt. „Ich arbeite mit den Händen und sehr spontan“, gewährte er Einblicke in seine Technik.
Und mit „vom Standpunkt des Malers aus ist die Malerei die Kunst des Sichtbarmachens von etwas, das durch ihn erst sichtbar wird und vordem nicht vorhanden war, dem Unbekannten angehörte“ lieferte er gleich eine generelle Interpretation mit. Sich an der Lok-Art zu beteiligen, hat für den „Maler Lichtenfelde“, wie sich das KuK-Mitglied auch nennt, schöne Tradition.
Als das Konzept vor knapp 20 Jahren entstand, beteiligte sich der inzwischen 72-Jährige einige Male: „Dann bin ich ausgestiegen und habe eine Pause eingelegt.“ Seit 2008 reicht er wieder regelmäßig seine Bilder ein und ist ebenso regelmäßig Teil der Ausstellung.
Ebenso wie Hyacinta Hovestadt, Jury-Preisträgerin der 14. Lok-Art. Wie eh und je ist ihr Lieblingsmaterial Wellpappe, ein „nützlicher Wegwerfartikel. Äußerlich von packpapierbrauner Unscheinbarkeit, innen aber genial: Mehr Hohlraum als Papier, leicht, ungeheuer stabil — und schön.“ Aus ebendiesem Werkstoff hatte sie zur Freude der Betrachter die Skulpturen „Entzwei“, „Nach Innen“ und „Geschlossen“ ausgestellt.
Zahlreich, wenngleich bei weitem nicht so vielzählig wie in den Vorjahren, kamen Kunstinteressierte und Freunde der Künstler zur Vernissage, bummelten durch die Schau und genossen die Hintergrundmusik, die Trompeter Jacky Müller und Pianist Winnie Slütters lieferten.
„Ach, guck mal, Nicole Schwerdtfeger malt jetzt auf viel größeren Leinwänden“, kommentierte eine offensichtliche Kennerin. „Und hatten wir Henriette Astors ‚Mantel der Holunderfrau’ nicht schon mal gesehen?“
Mit Rot- oder Weißwein und Laugenbrezel ausgestattet, lauschten aber manche Gäste auch nur sehr konzentriert der von der Juryvorsitzenden Ute Küppersbusch erklärten Ausstellung und freuten sich über fachmännische Ansichten und Einschätzungen.
Den Publikumspreis, den alle Besucher mittels einer grünen Ankreuzkarte selbst bestimmten, geht in diesem Jahr an Claudia Knuth für deren Bilder „Brücke I und II“ und die aus Draht mit Styropor gearbeiteten Objekte „Würfel I und II“.