Digitale Technik lockt die Jugend zum TSV
Fördergelder machten es möglich: Das Jugendzentrum des Vereins ist mit modernster Technik ausgestattet. Den Nachwuchs freut’s.
Erkrath. Fast 13 000 Euro hat das Kinder- und Jugendzentrum des TSV Hochdahl 1964 vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) für die digitale Modernisierung der Einrichtung erhalten. Mit der neuen IT-Ausstattung — eine Playstation gehört auch dazu — wollen die Pädagogen die Medienkompetenz ihrer jungen Besucher fördern und die Attraktivität des Freizeitbereichs steigern.
Früher habe er die meiste Zeit zuhause „vorm PC gehangen“, erzählt Vassilios. Das Kinder- und Jugendzentrum des TSV Hochdahl kannte er bis vor zwei Wochen gar nicht. Dann hat ihn Schulfreundin und Bandkollegin Lima (16) „mitgeschleppt“, denn auch beim TSV kann man jetzt super am Computer spielen — und das mit anderen Jugendlichen zusammen. „Wir spielen oft ,Just Dance’. Dadurch tanzen wir hier jetzt viel“, erzählen die beiden begeistert und beweisen damit, dass Computerspiele durchaus Bewegung, Interaktion und Integration fördern können.
Und genau darum geht es dem Team des Jugendzentrums bei der Auswahl der Spiele, die für die neue Spielekonsole angeschafft werden: „Just Dance“ kam mit elf weiteren Spielen als Spende von Radio-Spieleexperte Tobi Wienke („1 Live“) in den neu aufzubauenden Computerspiele-Fundus des Jugendzentrums.
Die Spielekonsole war ein großer Wunsch der Kinder und Jugendlichen, erzählt Gabriela Klosa, Leiterin des Kinder- und Jugendzentrums: „Bevor wir den Antrag auf Fördermittel aus dem ,Sonderprogramm zur Sanierung und digitalen Modernisierung von Einrichtungen der offenen Tür’ beim Landschaftsverband Rheinland gestellt haben, haben wir auch die Jugendlichen gefragt, was sie gern hätten.“
Gabriela Klosa, Betreuerin
Eine Playstation mit 3 D-Brillen war die Antwort. Doch nicht nur dieser Wunsch wurde erfüllt. Insgesamt gab es 12 720 Euro aus dem Fördertopf, womit die IT-Infrastruktur des Jugendzentrums neu ausgestattet werden konnte: Die fast zehn Jahre alten Computer im Medienraum und auch die Rechner in den Büros der Mitarbeiter wurden durch Neue ersetzt. Laptop, Drucker, Beamer, Leinwand, Foto- und Videokameras sowie zwei kabellose Lautsprecher wurden angeschafft und kostenfreies W-Lan eingerichtet.
„Das war für uns wie Weihnachten“, berichtet Klosa erfreut: „Eine so hochwertige Ausstattung können wir uns sonst nur stückweise leisten.“ Dankbar ist sie auch für die ehrenamtliche Unterstützung bei der Verkabelung und Einrichtung der neuen Computer. Hier halfen Christian Zurek und Wolfgang Kornprobst, die über die Ehrenamtsbörse zum TSV gefunden hatten. Und auch eine Facebook-Fanpage, die aktuell über die Aktionen im Jugendzentrum informiert, gehört zur neuen Digital-Strategie. Mit Fördermitteln des Paritätischen Wohlfahrtsverbands und unter Anleitung von „Infonet.byDesign“ wurde diese Ende letzten Jahres eingerichtet und bietet dem Team nun auch die Möglichkeit, den Jugendlichen praxisnah den richtigen Umgang mit sozialen Netzwerken beizubringen.
„Wir besprechen im Dialog mit den Kindern beispielsweise, welche Fotos wir veröffentlichen und welche nicht“, erklärt Gabriela Klosa, die weiß, dass einige Jugendliche sehr sorglos mit ihren Bildern und Daten im weltweiten Netz umgehen. Mit der digitalen Modernisierung will das Team des Kinder- und Jugendzentrums die Medienkompetenz seiner jungen Besucher fördern und gleichzeitig die Attraktivität des Freizeitbereichs steigern.
Außer der Möglichkeit, mit der Playstation zu spielen, können die Kinder und Jugendlichen die Computer zu Recherchen und zum Lernen nutzen. Mit den Fotoapparaten sollen Fotoprojekte realisiert werden — ein Fotokurs mit zahlreichen Exkursionen ist beispielsweise in den Sommerferien geplant — und dank der neuen Leinwand und dem modernen Beamer werden bald Kinonachmittage für Abwechslung sorgen.
Doch trotz aller Digitalisierung: Gemeinsame Events, Kicker, Fußball oder Basketball spielen und jederzeit jemanden anzutreffen, der einem zuhört, sind die Dinge, die die jungen Besucher an ihrem Jugendzentrum am meisten schätzen. Vassilios ist begeistert, wie offen und herzlich er als Neuling aufgenommen wurde — und Lima schwärmt: „Hier gibt es immer Früchte und Getränke. Kostenlos.“ nm