Ein Baum hängt voller Wünsche

Mehr als 100 Wünsche von Menschen in Not warten am Tannenbaum in der Sparkasse darauf, erfüllt zu werden.

Foto: Stephan Köhlen

Erkrath. Mehr als 100 Wünsche sind es, die in diesem Jahr die Tannen der Weihnachtswunschbaum-Aktion in vier verschiedenen Kreissparkassen-Filialen in Erkrath schmücken. Niedergeschrieben wurden sie auf selbstgebastelten Karten und Weihnachtssternen oder auf Postkarten, die das Franziskus-Hospiz Hochdahl spendete. Jetzt hängen sie in den Filialen in der Bahnstraße 20, am Neuenhausplatz, in der Bergstraße und am Hochdahler Markt und warten nur darauf, erfüllt zu werden.

Knut Stein, Jugendstiftung

Ein Weihnachten ohne Wunschbäume können sich die Initiatoren und Unterstützer der Aktion nicht mehr vorstellen. „Es ist immer eine tolle Zeit mit sehr schönen Begegnungen“, findet Regina Wedding, stellvertretende Bürgermeisterin und Wunschbaum-Patin. Gemeinsam mit Marianne Koch erfüllt sie seit 18 Jahren bedürftigen Menschen in Erkrath ihre — zumeist sehr bescheidenen — Wünsche.

Die Aktion hat viele Unterstützer, die seit Jahren dabei helfen, Wünsche zu sammeln und zu erfüllen. Ratsfrau Lore Schulze kümmert sich unter anderem um die Wünsche in einem von ihr betreuten Kindergarten und auch die Stiftung Abendsonne sowie die Jugendstiftung Erkrath — vertreten durch Vorsitzende Erhard Tönjes und Knut Stein — bieten tatkräftige Unterstützung an. Filialleiter Wolfgang Solding hilft ebenfalls mit und freut sich darüber, den Weihnachtswunschbaum auch in diesem Jahr in seiner Filiale aufzustellen. Besonders schön findet er, dass viele seiner Mitarbeiter mitmachen und Wünsche erfüllen. „Es ist eine gelebte Tradition bei uns“, sagt er.

Die zahlreichen Wünsche wurden in Flüchtlingsheimen, Kindergärten oder Seniorenheimen eingesammelt und drücken die dringendsten Bedürfnisse vieler Erkrather Bürgerinnen und Bürger aus. Lore Schulze freut es sehr, dass die Aktion nicht nur Kindern, sondern auch alleinerziehenden Müttern helfen kann. „Eine Mutter hat Zwillinge und ein schwerstbehindertes Kind. Aus diesem Grund kann sie nicht arbeiten gehen und wünscht sich lediglich einen Pürierstab, damit sie ihrem behinderten Kind das Essen zubereiten kann“, erzählt sie.

Ein „Weihnachtspaket“, Futter für den eigenen Hund oder ein musikalischer Abend mit Sparkassen-Mitarbeiter Hartmut Lubberich und seinem Akkordeon — so bescheiden sind auch die Wünsche der Senioren, die an der Aktion teilnehmen. Dabei kommen sie meist nicht von ihnen selbst. Es sind vorwiegend Angehörige oder Mitarbeiter der Seniorenheime, die die Wünsche an die beiden Wunschbaum-Patinnen kommunizieren. „Gerade ältere Menschen haben oft Hemmungen, sich für einen Wunsch zu melden“, weiß Knut Stein, „die meisten wurden einfach nicht so erzogen, sie haben in ihrem Leben immer nur gegeben“.

Mittlerweile ist die Idee des Weihnachtswunschbaumes weit über die Grenzen von Erkrath hinaus bekanntgeworden. „Die Aktion zieht Kreise und wird oft nachgemacht. Das ist total schön“, sagt Regina Wedding stolz. Sie und Marianne Koch freuen sich jetzt schon darauf, die liebevoll eingepackten Geschenke kurz vor Weihnachten an die bedürftigen Menschen zu verteilen.