Wunschbäume erfüllen Kinderträume

Geschenke für Bedürftige: Krefelder Tafel und Apotheker organisieren Spenden-Aktion.

Foto: abi

Die Jungen wünschen sich Sportschuhe Größe 36 und ein Auto. Die Mädchen eine warme Jacke in „S“ und eine Puppe. Die vier Kinder gehören zu insgesamt Tausend, für die es zu Weihnachten eine unerwartete Überraschung gibt. Die Krefelder Tafel lässt, gemeinsam mit 22 Apothekern im Stadtgebiet, Wünsche bedürftiger Kinder bis zum Alter von 14 Jahren wahr werden.

„Es ist die vierte Weihnachts-Wunschbaumaktion und sicherlich die größte Kinderaktion in Krefeld, die wir hier durchführen“, berichtet Hansgeorg Rehbein, Chef der Krefelder Tafel. „Früher haben wir Sachspenden angenommen und oftmals so zerbrochenes Spielzeug erhalten, das wir es nicht mehr weiterschenken konnten. Da hätten wir uns geschämt.“

Jetzt läuft es anders. Und zwar so: „Wir haben den 1000 Kindern Wunschzettel an den fünf Ausgabestellen der Tafeln in die Hand gegeben. Darauf haben sie ihre Wünsche notiert, die meist sehr bescheiden sind. Ist die Schrift arabisch, hilft die VHS bei der Übersetzung“, erklärt Rehbein. „20 Euro sind die finanzielle Obergrenze, an die sich jedoch nicht jeder hält, sondern auch gerne zulegt.“

Ab Dienstag stehen dann Tannenbäume in den Apotheken, die mit Sternen, auf denen die Kinderwünsche notiert sind, geschmückt sind. „Die Kunden können sich dann einen Stern aussuchen und den Kinderwunsch erfüllen“, berichten die Apotheker Simon Krivec und Karl Bedau. „Ihre Telefonnummer müssen sie dann angeben, denn bei ,Vergesslichkeit‘ werden sie von uns erinnert.“ Die Inhaber sind zufrieden — 22 von 60 Apotheken machen mit. „Es ist ein Drittel, mit dem wir das Stadtgebiet abdecken. Die Spenden bleiben in Krefeld.“

Die Kunden hätten schon jetzt nach der Aktion gefragt, berichten sie. „Die Bäume werden zu 100 Prozent leergeräumt. Am 5. Dezember ist der letzte Abgabetag.“ Irmgard Hausmanns, die stellvertretende Vorsitzende der Tafel, freut sich: „Die Gaben werden hübsch weihnachtlich verpackt, mit dem Wunschstern beklebt und meistens noch mit einigen netten persönlichen Zeilen der Schenker versehen. Wir verteilen die Päckchen wieder an den Ausgabestellen. Dann können die Eltern sie bunkern bis zum Fest.“

Was die Verantwortlichen der Aktion freut: „Auch die arabischen Kinder erleben Weihnachten.“