Elternbeiträge: Eine Verschiebung um ein Jahr ist möglich

Nach heftiger Kritik stellen sich Bürgermeister und Verwaltung bei einer Diskussionsrunde der CDU Alt-Erkrath den Fragen der Eltern.

Erkrath. Nachdem es in Internet-Foren heftige Kritik an der besonders für Besserverdiener teils drastisch ausfallenden Erhöhung der Elterbeiträge für Kindertagesstätten gegeben hatte, ging es bei der Diskussionsrunde im mäßig gefüllten Rathaussaal sachlich und friedlich zu. Mit rund 40 Eltern diskutierten Bürgermeister Christoph Schultz (CDU), Annette Kirchhoff (Vorsitzende Jugendhilfeausschuss), Alexandra Koelmann (Elternsprecherin der Kita Falkenzwerge), Marc Hildebrand (CDU-Chef Alt-Erkrath) und Hildegard Thüss (Fachbereichsleitung Jugendamt).

Hier die Eltern, die eine Erhöhung zwar nicht grundsätzlich, aber in der geplanten Dimension und Kurzfristigkeit sehr wohl ablehnen und ganz allgemein Familienfreundlichkeit in Erkrath vermissen, dort die Verwaltung, die von ihren Plänen nicht abrücken will — ganz so ereignislos verlief die gut zweistündige Sitzung gottlob nicht. Bürgermeister Schultz jedenfalls erklärte, die eine oder Anregung mitnehmen zu wollen für neuerliches Nachdenken über die Vorlage, die der Jugendhilfeausschuss in einer Sondersitzung am 7. Juni noch einmal diskutieren soll. Der Ausschuss wollte die Angelegenheit um ein Jahr verschieben und bis dahin eine Überarbeitung der als wenig familienfreundlich empfundenen Vorlage einfordern, doch der Bürgermeister hat den Entschluss erfolgreich angefochten und damit den Weg für eine Sondersitzung frei gemacht.

„Nur nein sagen geht nicht“, hatte Moderator Marc Hillebrandt zu Beginn der Diskussion gesagt, was dann wohl auch für den Bürgermeister gilt. Schultz bleibt zwar dabei, dass eine Erhöhung der Elternbeiträge unumgänglich ist, auch angesichts der angespannten Haushaltslage, schließt aber nicht aus, die für den Beginn des nächsten Kindergartenjahres geplante neue Staffelung womöglich erst im kommenden Jahr anzuwenden. Er sprach auch von „Verwerfungen im U3-Bereich“ und von Härten, die noch aufgefangen werden müssten und ist auf jeden Fall für einen Kinderfreibetrag schon ab dem zweiten und nicht wie bisher erst ab dem dritten Kind. Auch machte er deutlich, dass der Geschwisterbonus auch mit der neuen Gebührenordnung erhalten bleibt. Demnächst will er Eltern außerdem zu einem Kita-Gipfel einladen und ein neues Online-Anmeldesystem bekannt machen. hup