Erinnerungen an die Badeanstalt nahe der Bachstraße
In den 1920er-Jahren gab es eine Badeanstalt in der Nähe der Bachstraße. Daran erinnern jetzt die Jonges mit einer Tafel.
Erkrath. Dass die Erkrather ihre Sommer einst an den Ufern einer Badeanstalt in unmittelbarer Nähe zur Düssel verbringen durften, wissen nicht mehr viele. Dabei erinnert noch heute der Rest einer Leiter, der aus dem Erdboden ragt, an warme Sommer und erfrischende Badevergnügen.
„Wer sich von den Überresten überzeugen will, muss über die Holzbrücke an der Bachstraße den Fußweg nördlich der Düssel nach Westen gehen. Er wird sie sicherlich zwischen zum Teil hohen Bäumen finden“, schrieb Bringfried Metzner (1929-2013) in der Vereinszeitschrift der Ercorder Jonges „Usser Dorp“ im Jahr 2001.
In den vergangenen Wochen haben die Mitglieder des Heimatvereins diesen Rat befolgt und die Reste der Badeanstalt gefunden. „Wir haben wirklich den Beckenrand freilegen können“, sagt Holger Johan, Sprecher der Ercroder Jonges, und fügt lachend hinzu: „Diese Leiter bekommen Sie allerdings auch in 100 Jahren nicht raus, die wurde damals so fest einbetoniert, die hält.“
Schon vor einigen Jahren hatte Johan die Idee, mit einem Denkmal oder einer Tafel an das im Sommer 1924 ausgebaute Freibad zu erinnern. „Anfang des Jahres haben wir die Idee wiederbelebt und werden am kommenden Sonntag exakt an der Stelle, an der sich die Leiter befindet, eine Tafel aus Edelstahl aufstellen“, kündigt er an.
Die Idee, in Erkrath ein Freibad anzulegen, kam bereits vor dem Ersten Weltkrieg auf. Aber es dauerte bis in die 1920er-Jahre, bis sich eine Art Bürgerinitiative gründete, die mit Hilfe von Spenden 10 000 Mark zusammenbekam, und Landwort Hubert Koch stellte nach längeren Verhandlungen ein großes Stück Wiese — gegen einen angemessenen Pachtzins — zur Verfügung.
1921 wurde eine einfache Badegelegenheit hergerichtet — das Bett der Düssel wurde verbreitert und planiert. 1924 folgte der Aushub einer Fläche von 20 x 50 Metern und die Befestigung mit Betonmauern und Reisiggeflecht. Später wurden Sprungbretter und Startblöcke angelegt, Duschen und ein erstes einfaches Filtersystem installiert.
„Mit dem Ausgang des Krieges 1945 schwand so manche Hoffnung, in Erkrath auch die um den Fortbestand des Freibads. (. . .) Als man sich wieder des Düsselbades erinnerte, war das Becken total verschlammt und alle einst vorhandenen Einrichtungen verheizt, verrottet oder vermodert“, schrieb Metzner.