Erkrath Kleinkunst steht wieder im Mittelpunkt

Erkrath. · Das Ökumenische Bildungswerk Hochdahl feiert sein 50-jähriges Bestehen. Das Team hat nun das neue und abwechslungsreiche Programm für das Winterhalbjahr 2019/2020 vorgestellt.

Die beiden Pfarrer Lutz Martini (l.) und Christoph Biskupek stellten das Programm des Ökumenischen Bildungswerks Hochdahl vor.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Noch eine Bildungsinstitution kann dieses Jahr eine 50-jährige Erfolgsgeschichte feiern: Das Ökumenische Bildungswerk Hochdahl, das im Herbst 1967 von Pfarrer Hans Meixner von der Katholischen und Pfarrer Reinhard Berchem von der evangelischen Kirchengemeinde aus der Taufe gehoben wurde. Insgesamt sechs hochkarätig besetzte Vorträge pro Halbjahr ergeben bis heute die stolze Summe von 294 Veranstaltungen, die in ökumenischer Co-Produktion für ausverkaufte Veranstaltungen sorgen. Jeweils ein „Pate“ kümmert sich, nachdem die Themen im Gremium festgelegt sind, darum, einen qualifizierten Referenten zu suchen.

Aktuelle Themenmischung
trägt zum Erfolg der Reihe bei

„Den Erfolg unserer Veranstaltungsreihe macht die Mischung aus religiösen, gesellschaftlichen und politischen Themen aus, die aktuell die Menschen bewegen, unabhängig ob sie einer Konfession angehören oder auch nicht“, beschreibt Lutz Martini, in dessen Gemeindehaus in der Sandheide die Veranstaltungen stattfinden. „Im Jubiläumsjahr wollten wir auch die Kleinkunst wieder einmal zu Wort kommen lassen“, ergänzt Dr. Hartmut Buyken, der Pate für die erste Veranstaltung am 26. September. Das Kabarett „Klüngebeutel“ kommt mit dem Programm „Krümel vom Tisch des Herrn“, das in bewährten sowie neuen Sketchen und Songs „eine Reise durch die Kirchenwelt antritt“.

Gleich zweimal werden die Gäste in die Welt anderer Religionen eingeführt: In die der wenig bekannten Jesidischen Glaubensgemeinschaft sowie in das Judentum. „Es gibt weltweit rund eine Millionen Jesiden, die vor dem Genozid durch den IS 2014 vor allem im Nordirak, aber auch in Syrien lebten. Heute leben 200 000 von ihnen allein in Deutschland und dennoch wissen wir fast nichts über ihre Religion und Lebensweise“, so Heinrich Strotmann.

Vortrag befasst sich mit aufkeimendem Antisemitismus

Er konnte den jesidischen Privatdozenten Sefik Thagay gewinnen, zu berichten, warum Jesiden aufgrund ihrer Religion und Lebensweise seit Jahrhunderten Verfolgungen ausgesetzt sind – ein Schicksal, das auch jüdische Gläubige immer wieder erlitten. Zur aktuellen Situation des aufkeimenden Antisemitismus in Deutschland wird am 16. Januar der Rabbiner Jechiel Bruckner in seinem Vortrag „Jüdisches Leben und Selbstverständnis in Deutschland. Ein permanenter Ausnahmezustand?“ referieren.

Am 27. Februar kommenden Jahres eröffnet Simone Enthöfer, die Landesjugendpfarrerin und Leiterin des Amtes für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche im Rheinland, mit ihrem Impulsreferat „Die Zukunft der Jugend – die Zukunft der Kirche“ eine, so die Hoffnung der Veranstalter, fruchtbare Diskussion, wie der „Überalterung der Gemeinden“, entgegen zu wirken ist.

Zwei gesellschaftspolitische Themen runden das Programm ab: Philipp Walkenhorst stellt die Frage: „Straffällige junge Menschen – wegsperren oder was?“ Ein Thema, das angesichts der jüngst verübten Brände in Hochdahl sicher zu einer regen Diskussion führen wird.

Am 12. März referiert abschließend zur Veranstaltungsreihe der promovierte Literatur- und Religionswissenschaftler sowie Philosoph Manuel Gogos über die Frage „Ist die Demokratie ein
Auslaufmodell?“

(krue)