Erkrath bleibt unberechenbar

Verlässliche Mehrheiten sind auch in den kommenden Jahren unwahrscheinlich.

Foto: Stefan Fries

Erkrath. Bürgermeister Arno Werner (CDU), der nicht zur Wahl stand, bedauert, dass sich die Kräfte im Stadtrat nicht verschoben haben: „Das ist schade für Erkrath. Mit dem letzten Stadtrat konnte nur schwer gearbeitet werden.“ Sollte Werner von verlässlichen Mehrheiten im konservativen Lager geträumt haben, ist der Wunsch geplatzt: Die CDU hat zwar leicht zulegen können, die FDP als früherer Partner ist jedoch mehr zur Randnotiz abgerutscht, denn potenter Kooperationspartner.

Immerhin hat es aus Werners Sicht zu einer Mehrheit aus CDU und FDP knapp vor SPD und Grünen gereicht. Diese Konstellationen ist verlässlich — nicht jedoch die Berechenbarkeit des eigentlichen Siegers dieser Wahl — der BmU.

Die Wählergemeinschaft bleibt in der Position, ihre Gunst wechselnden Partnern zukommen lassen zu können. Stabilität sieht anders aus. Faktisch ändert sich damit nichts im Vergleich mit den vergangenen fünf Jahren. Die Umsetzung eines Stadtentwicklungskonzepts hat nach wie vor keine Aussicht auf Erfolg. Dies sind die frisch gewählten alten wie neuen Erkrather Realitäten.

Die CDU ist stärkste Kraft im Rat. „Wir haben ein besseres Ergebnis eingefahren als auf europäischer Ebene und uns verbessert. Das freut uns“, sagt Wolfgang Jöbges, Fraktionsvorsitzender.

Zum ersten Mal sicherten sie sich die Grünen ein Direktmandat. Peer Weber gewann in Alt-Hochdahl. „Das ist ein historisches Ereignis“, sagt Fraktionsvorsitzender Reinhard Knitsch.

Großer Verlierer der Wahl ist die FDP. Statt drei Sitzen besetzen die Liberalen zukünftig nur noch zwei. „Wir haben es kommen sehen“, sagt Fraktionsvorsitzende Inge Berkenbusch.“

Ortsvereinsvorsitzeder Dieter Becker von der SPD freut sich über einen Zuwachs von 2,9 Prozent: „Wir sind dem Tal der Tränen entkommen“, sagte er.

Ein Gewinner — auch wenn die Wählergemeinschaft das selbst gesteckte Ziel von mehr als 20 Prozent deutlich verfehlt hat.

Erstmals im neuen Stadtrat vertreten ist die Linkspartei. Einen Sitz konnte sie sich mit 2,1 Prozent sichern, in den Rat einziehen wird Hans-Jürgen Rieder.