Nach Kita-Brand Nach Kita-Brand stehen Spender Schlange

Erkrath. · Von der großen Hilfsbereitschaft der Bürger nach dem Feuer ist die Awo überwältigt.

Beim Raiffeisenmarkt Erkrath gaben die vielen Spender ihre Gaben für die abgebrannte Kita Lummerland ab.

Foto: Awo Mettmann

Wenn ein Hilferuf laut wird, lässt Erkrath nicht auf sich warten: Beim ersten von ursprünglich drei anberaumten Abgabeterminen für Sachspenden, die der ausgebrannten Lummerland-Kita Kempen wieder auf die Beine helfen sollen, standen die Erkrather Schlange, bepackt mit Tüten voller Spielzeug und mit Bobbycars an der Hand. „Wir sind hellauf begeistert von dieser Unterstützung und können uns dafür nur ganz herzlich bedanken“, sagt Ulrich Hoeck von der Awo Kreis Mettmann, die Betreiberin des Kinderartens ist.

Spender standen eine Viertelstunde vor Öffnung an

Schon eine Viertelstunde vor Öffnung der Annahme im Raiffeisenmarkt hätten die Spender angestanden. Marktleiterin Sonja Mindt hatte daraufhin einen Kollegen mit der Regelung des Verkehrs betraut, „damit auf dem Gelände kein Chaos ausbricht. Tolle Sache, trauriger Hintergrund“, sagt sie. Nach rund einer Stunde sei in dem von ihr zur Verfügung gestellten Lagerraum vor lauter Spielzeug „nur noch ein schmaler Mittelgang übrig geblieben“, erzählt Ulrich Hoeck, und bilanziert: „Wir sind jetzt absolut versorgt und brauchen keine weiteren Spenden mehr. Die ursprünglich geplanten weiteren Abgabetermine finden daher nicht mehr statt.“ Der Spendenaufruf ging nicht von der Awo aus, sondern von einer Elterngruppe, die in Eigeninitiative für die Kita sammelte. Und viele Eltern waren es dann auch, die sich zum Abgabetermin einfanden – darunter einige, deren Kinder zwar schon lange groß sind, die sich aber dennoch in Spielzeug-Geschäfte aufgemacht hatten, um etwas Neues zu kaufen, da sie nichts mehr Gebrauchtes, aber gut Erhaltenes, beisteuern konnten.

Gesichert ist nun nicht nur das (über die von der Versicherung der Awo getragene Grundausstattung der Kita hinausgehende) Spiel- und Bastelmaterial, sondern auch die Betreuung aller Kinder für das neue Kita-Jahr. Bis die provisorische Kita in Modul-Bauweise auf dem Bolzplatz an der Regenbogenschule errichtet ist, werden sie an drei Standorten betreut: Zum einen in der Regenbogenschule, die zwei Pavillons für 25 Kinder in zwei Gruppen zur Verfügung stellt, und in der Villa Kunterbunt, in der bereits 16 Kinder aus der Lummerland-Kita betreut werden. Der dritte Strandort steht noch nicht fest, da derzeit noch mehrere Optionen geprüft werden. Für zehn der jüngsten Kita-Kinder geht es erst einmal in einer privaten Kindertagespflege weiter, haben ihre Eltern entschieden. Die provisorische Kindertagesstätte, die den Betrieb bis zum abgeschlossenen Neubau (am alten Standort) beherbergt, soll so gestaltet werden, dass sie für die Kinder ein zweites Zuhause wird. An Container soll dann nach Möglichkeit nichts mehr erinnern.