Erkrath Bürgermeister-Ehrung im Rathaus
Erkrath · Arno Werner und Regina Wedding feiern Amtsjubiläen, wurden dafür jetzt geehrt und teilten Erinnerungen.
„Den Wünschen von Regina Wedding kann man sich nicht entziehen“, sagt Erkraths ehemaliger Bürgermeister Arno Werner mit einem Schmunzeln. Die erste stellvertretende Bürgermeisterin habe sich stets für die Stadt eingesetzt und sei ihren Zielen und denen der Bürger zielstrebig nachgegangen. Sie ist seit 25 Jahren im Amt und stand sowohl Arno Werner als auch seinem Nachfolger Christoph Schultz zur Seite.
Die drei haben sich jetzt im Bürgermeisterbüro im Rathaus Bahnstraße getroffen. Die Jubilare erinnern sich an das Team aus Werner, Wedding (beide CDU) und Edeltraud van Venrooy-Beer (SPD). „Es war eine schöne Zeit“, erinnert sich Regina Wedding. Der ehemalige Bürgermeister kann da nur zustimmen: „Trotz Meinungsunterschieden waren wir ein gutes Team“. Der amtierende Bürgermeister Christoph Schultz (CDU) ehrte die beiden jetzt für ihr Engagement bei der Stadt. Arno Werner hatte vor 25 Jahren seinen Dienst angetreten und blieb 16 Jahre lang Bürgermeister. Bei Kaffee und Kuchen wurde in Erinnerungen geschwelgt. Edeltraud van Venrooy-Beer hatte den Termin nicht wahrnehmen können.
Regina Wedding ist seit 34 Jahren Mitglied im Stadtrat und gilt als sehr bürgernahe Politikerin. Sie kümmert sich unter anderem um die Besuche zu Geburtstagen oder Ehejubiläen, geht Heiligabend ins Hospiz oder in die Feuerwache. Eine ältere Dame aus dem Rosenhof habe sich mal bei Arno Werner mit den Worten „Vielen Dank, dass Sie mir das Mädchen mit den Blumen geschickt haben“ bedankt. Durch diese Nähe konnte Wedding die Anliegen von Bürgern schnell an Rat oder Bürgermeister weitergeben.
Arno Werner war 1979 in die CDU Erkrath eingetreten. Im selben Jahr wurde er Mitglied des Stadtrates, 1988 Vorsitzender der CDU Erkrath und 1991 schließlich Fraktionsvorsitzender der CDU im Stadtrat. Doch Werner wollte „richtig gestalten“ und diese Möglichkeit sah er im Amt des Bürgermeisters. Im September 1999 wurde er im ersten Wahlgang mit einer absoluten Mehrheit gewählt. Es folgten 16 Jahre Amtszeit.
Werner war der erste hauptberufliche Bürgermeister für Erkrath. Im selben Jahr kam die CDU in Erkrath auf 51,7 Prozent der Wählerstimmen. Darauf sei er gar nicht vorbereitet gewesen, sagte Werner. In der Regel müssten in der Politik Kompromisse gemacht werden, aber wenn man die Mehrheit im Rat habe, könne man sein Wahlprogramm so umsetzen, wie man es geplant habe. Sein Programm war von vielen Sparmaßnahmen geprägt.
Werner zitiert einen Zeitungsartikel vom Mai 2013, in dem es hieß, er sei „geschätzt, aber nicht geliebt“ gewesen. Der eher introvertierte Werner verbrachte nach eigenen Angaben circa zwei Drittel seiner Zeit im Büro und ein Drittel in Kontakt mit den Bürgern – zwei mögliche Gründe für die knappen Wiederwahlen im Jahr 2004 und 2009. 2004 war übrigens Vize-Bürgermeisterin Edeltraud van Veenroy als eine von insgesamt fünf Kandidaten angetreten, um von den Bürgern auf den Chefsessel im Rathaus gewählt zu werden. Sie unterlag Werner in der Stichwahl mit 45 zu 55 Prozent der Stimmen.
Werner setzte sich dafür ein, dass die offenen Ganztagsschulen in Erkrath schnell eingeführt wurden. Er wollte eine Zweigleisigkeit von Horten und Ganztagsschulen vermeiden. Zudem kümmerte er sich darum, dass Erkrath mehr Betreuungsplätze, unter anderem durch Tagesmütter, anbietet und förderte das Ferienprogramm für Kinder und Jugendliche. Wedding erinnert sich: „Wir haben damals zum Beispiel gemeinsam mit den Kindern den Wald erforscht. Und es gab einen Feuerwehrmann, der Kinder mit dem Feuerwehrauto zur Tierklinik gefahren hat. Markus Wingasse hat sich dafür immer extra einen Tag freigenommen“.
Besonders stolz ist Wedding auf die neue Feuer- und Rettungswache, die derzeit am Clever Feld in Hochdahl entsteht: „Bei dem Spatenstich wollte ich unbedingt noch dabei sein.“ Im kommenden Jahr geht die Vize-Bürgermeisterin in den Ruhestand.
Arno Werner ist der Bau des Neanderbads besonders im Gedächtnis geblieben. Die Hallenbäder in Alt-Erkrath und Hochdahl wären Anfang der 2000er stark sanierungsbedürftig gewesen. Um einen Kompromiss zu schaffen, sollte das neue Bad, das größer ist und geringere Betriebskosten hat, zwischen Erkrath und Hochdahl liegen.
Werner selbst war begeistert von der Idee und dachte, gegen ein neues, schönes Bad würde keiner etwas haben. Doch die Bürger sahen das anders. „Manche sind von ihrem Haus in Bademantel und Schlappen zum Bad gelaufen“, so Werner, „das war dann natürlich nicht mehr möglich“. Dennoch ist er stolz auf das Neanderbad.
Der ehemalige Bürgermeister ist mit seinem Ruhestand zufrieden: Mehr Zeit für Famiie und Enkel. Regina Wedding möchte sich im Ruhestand weiter ehrenamtlich im Bereich Tierschutz engagieren.