Dauerstreit in Erkrath Fernwärme: Drängen auf Preistransparenz geht weiter

Erkrath · Die Grünen sind erneut mit einem Antrag für preiswertere Fernwärme und transparente Preispolitik gescheitert, wollen aber weiterbohren.

Das Blockheizkraftwerk in Hochdahl versorgt Haushalte mit Wärme.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(Red) Nicht nur die Bürger-Interessengemeinschaft Fernwärme, auch die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen ist nicht zufrieden mit den Beschlüssen des Aufsichtsrats der Erkrather Stadtwerke bei der jüngsten Sitzung. Hintergrund: Die Stadtwerke hatten nach der Übernahme des Fernwärmenetzes von Eon zu Beginn dieses Jahres die Preisformel des Konzerns übernommen, statt diese abzuändern und für die rund 9000 Haushalte, die in Hochdahl mit Fernwärme versorgt werden, preiswerter und transparenter zu gestalten.

Mehrere Anträge der Grünen im Aufsichtsrat der Stadtwerke, die zu 100 Prozent der Stadt Erkrath gehören, scheiterten seitdem. Peter Knitsch, Sprecher der Grünen Ratsfraktion: „Durch ihr ablehnendes Verhalten schadet die Mehrheit von CDU, SPD und Bürgermeister im Aufsichtsrat nicht nur den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern, sondern auch den Stadtwerken selbst. Das Ansehen des Unternehmens in der Bevölkerung wird immer schlechter. Dort, wo die Menschen den Versorger wechseln können, wie etwa beim Strombezug, haben die Stadtwerke in den vergangenen Monaten hunderte von Kundinnen und Kunden verloren.“

Bei der Versorgung mit Fernwärme haben die Stadtwerke in Hochdahl ein Monopol, ein Wechsel des Anbieters ist für die angeschlossenen Haushalte nicht möglich. Zusammen mit den in der Interessengemeinschaft Fernwärme Hochdahl zusammengeschlossenen Bürgern drängen die Grünen deshalb seit längerem „auf faire Preise und mehr Transparenz.“ Beantragt wurde zum Beispiel, die Gewinne der Stadtwerke im Fernwärmebereich zu veröffentlichen. Doch statt durch bessere Information für mehr Transparenz zu sorgen und Misstrauen abzubauen, verhinderten die Aufsichtsratsmitglieder von CDU, SPD und der Bürgermeister erneut eine Abstimmung über den Grüne-Antrag, ärgert sich Fraktionssprecher Knitsch.

Dass dies für Empörung und Enttäuschung bei anwesenden über 50 Bürgern gesorgt habe, sei mehr als verständlich. Die Grünen haben angekündigt, ihre Initiative erneut auf die Tagesordnung setzen zu lassen. Dasselbe gelte für ihre Forderung nach einer Änderung der umstrittenen Preisformel, die Gegenstand eines von der Verbraucherzentrale eingeleiteten Klageverfahrens beim Oberlandesgericht in Hamm sowie eines Überprüfungsverfahrens des Bundeskartellamtes sei.

(RP)