Ausgehen in Erkrath Höchste Zeit für Kabarett

Erkrath · Scharfe Zungen, zeitkritische Töne: In der Stadthalle beginnt jetzt wieder die Saison. Angesagt haben sich Nessi Tausendschön, Hagen Rether und Christian Ehring.

Nessi Tausendschön alias Annette Maria Marx macht Musikkabarett. Zu erleben ist sie am 27. Oktober.

Foto: Carsten Bockermann

(Red/hup) Kabarett ist nicht nur (anspruchsvolle) Unterhaltung, sondern immer auch ein Spiegel der Zeitgeschichte. Es ist auf Zuspitzungen und Provokation angelegt, hinterfragt, demaskiert, kritisiert. Vor dem Hintergrund des aktuellen Weltgeschehens, das viele ratlos und manchmal wohl auch ein bisschen mutlos macht, möchte man sagen: Höchste Zeit für Kabarett! Da trifft es sich, dass in der Erkrather Stadthalle die Kabarettsaison beginnt.

Den Auftakt macht am Freitag, 27. Oktober, 20 Uhr, Nessi Tausendschön mit „30 Jahre Zenit“. Die vielfach ausgezeichnete Musikkabarettistin taucht mit Witz und Charme ab in die Tiefe und spricht gesellschaftspolitische Themen an, die, wie es heißt, zuweilen mehr in den Ohren schmerzen als die singende Säge der Künstlerin. Karten für das Gastspiel gibt es für 18 Euro im Vorverkauf sowie an der Abendkasse in der Stadthalle an der Neanderstraße 58.

Am 24. November übernimmt dann Hagen Rether, gewohnt scharfzüngig, das steht außer Frage. Die Welt wird schließlich täglich ungerechter, das Geflecht aus politischen und wirtschaftlichen Abhängigkeiten immer dichter: Vor diesem Hintergrund lässt Rether, der Mann am Klavier, das vielleicht, vielleicht aber auch nicht erklingen wird, Strippenzieher, Strohmänner und Sündenböcke aufziehen und stellt den so genannten gesellschaftlichen Konsens vom Kopf auf die Füße. Dieser Abend wird lange nachklingen können, denn mit Kabarett geht es in Erkrath erst wieder im neuen Jahr weiter.

Am Freitag, 23. Februar 2024, wird dann Christian Ehring zu Gast sein, Moderator, Kabarettist, Autor, Musiker und Multitalent. „Stand jetzt“ heißt das Programm, mit dem er sein Publikum auch angesichts der Chaos in der Welt zum Lachen bringen will. In jedem Lachen steckt schließlich eine kleine Erkenntnis, die hilft, mit der Welt zurecht zu kommen – in Zeiten erhitzter Debatten und allgemeiner Krisenstimmung wohl wichtiger denn je. Kann man angesichts von Krieg und Katastrophe, von Inflation und Doppelwumms überhaupt noch lachen? Christian Ehring sagt: Man muss. Er stellt sich seinen Ängsten, redet Klartext und demaskiert die Larmoyanz der Privilegierten. Wenn er selbst dabei auch nicht immer gut wegkommt, ist das egal.

Theater-Abos und Tickets können per E-Mail an kultur@erkrath.de, telefonisch unter 0211 2407-4009 oder im Online-Ticketshop unter tickets.erkrath.de gebucht werden. Eine Übersicht über das Kulturprogramm gibt es unter

(RP/hup)