Erkrath Zuschuss gefordert

Erkrath · Energiepreis-Explosion erhöht auch laufende Kosten von Kindertagespflegestellen.

Kleinkinder toben in der Kindertagespflegeeinrichtung.

Foto: dpa/Jens Büttner

(hup) Die SPD macht darauf aufmerksam, dass auch Erkrather Tagespflegepersonen angesichts enorm steigender Energiepreise um Hilfe und Unterstützung bitten. Die Partei möchte am liebsten schon im Hauptausschuss am kommenden Dienstag über einen Antrag der Erkrather Interessengemeinschaft der Kindertagespflege beraten.

Darin heißt es, die Energiepreisentwicklung gehe mit enorm gestiegenen laufenden Unterhaltskosten einer Kindertagespflegestelle einher. Die Bundesregierung rufe Wirtschaft und Verbraucher zum Gassparen auf, ausgenommen Krankenhäuser, Pflegeheime, Behinderteneinrichtungen, Schulen und Kitas – also Einrichtungen, in denen höhere Lufttemperaturen wichtig seien für die „Gesundheit der sich dort aufhaltenden Personen“, wie es im Wirtschaftsministerium heißt.

Empfohlen werde eine Raumtemperatur von mindestens 20 Grad, für Kleinkinder
21 bis 22 Grad. Dementsprechend dürften Kindertagespflegepersonen die Raumtemperatur nicht absenken. Erschwerend wirkten sich dabei gängige Hygiene- und Infektionsschutzempfehlungen aus, die auf regelmäßiges Querlüften (etwa alle 30 Minuten) als probates Mittel gegen eine Infektion und für die Aufrechterhaltung des Betreuungsbetriebes zielten.

„Die Erfahrungen aus den letzten zwei Wintern zeigen, dass die Raumtemperatur dadurch regelmäßig erheblich abfällt und nur durch eine erhöhte Heizleistung gegengesteuert werden kann“, unterstreicht Anke Elisabeth Nordick, Sprecherin der Erkrather Kindertagespflege. Sie erinnert in dem Zusammenhang auch an die von Bund und Land empfohlenen Lüftungsanlagen, die einen hohen Mehraufwand an Strom benötigen. Wer diese Anlagen nicht hat einbauen lassen (können), habe sich häufig mit mobilen Geräten beholfen, zum Preis eines deutlich erhöhten Stromverbrauchs.

Das Land NRW untersage in der Kindertagespflege per Kinderbildungsgesetz eine private Zuzahlung der Eltern. In dem von der Stadt erhobenen Elternbeitrag seien jedoch keine Abschläge für Heiz- und Energiekosten enthalten. „Kindertagespflegepersonen müssen zum Wohlergehen der Kinder die gestiegenen Strom- und Heizkosten nun aus der laufenden Geldleistung stemmen; der von der Stadt festgelegte Sachaufwand ist für eine solche Preiseskalation nicht ausgelegt. Diese Mehrkosten stehen einzig und allein im Zusammenhang mit der Betreuung“, so Anke Elisabeth Nordick. Dies sei für viele Kindertagespflegepersonen kaum tragbar. Es sei nicht auszuschließen, dass dies mit erneuten Schließungen und damit einem Verlust von Betreuungsplätzen führen werde, die noch nicht wieder auf dem Stand von vor Corona seien.

Die Erkrather Interessengemeinschaft der Kindertagespflege beantragt daher, dass in Erkrath betriebene Kindertagespflegen auf Antrag ein den Kostensteigerungen entsprechender monatlicher Zuschuss gewährt wird, der sich zunächst auf die Heizperiode 22/23 beziehen sollte.