„Es gibt in Erkrath ein Katzenproblem“
Wilde Miezen werden eingefangen, tierärztlich versorgt, kastriert und gekennzeichnet.
Erkrath. Kürzlich hat der Düsseldorfer Stadtrat die erste Kastrationspflicht für Freigänger-Katzen in einer Großstadt in NRW beschlossen. Mitinitiatorin ist Christa Becker, Vorsitzende des Tierschutzverein Erkrath (TSV). Jetzt kamen die 95 Mitglieder des Vereins zur Jahresversammlung am Hochdahler Markt zusammen. Becker berichtete dort von der Arbeit der vergangenen zwei Jahre und bilanzierte: „Es gibt in Erkrath ein Katzenproblem.“
Zu den zwölf Futterstellen kamen 63 Streunerkatzen; 49 davon waren Neufundkatzen, von denen bereits 15 in Haushalte vermittelt werden konnten. Die neuen Katzen werden zunächst eingefangen, tierärztlich versorgt, kastriert, gekennzeichnet und registriert. Monika Steinert weiß als Katzenhilfekoordinatorin des TSV: „Die meisten sind keine wildgeborenen Katzen. Die sind ausgesetzt worden.“ Zur Wiedererkennbarkeit werden die Katzen gechipt; die weniger Zugänglichen bekommen eine Ohrtätowierung, damit sichtbar bleibt, dass sie beim Tierarzt gewesen sind.
Gegen eine Gebühr von rund hundert Euro kann ein Tier in einen Haushalt vermittelt werden. Der TSV bietet dazu Beratungen an. Eine Katzenkastration kostet den Verein ebenfalls rund hundert Euro. Außerdem trägt er hohe Futter- und weitere Tierarztkosten. Von der Stadt wird der TSV jährlich mit 95,16 Euro gefördert. Deshalb sind Spenden unerlässlich.
Ein Netz von ehrenamtlichen Helfern steht dem TSV zur Seite und auch für behördliche Stellen hat Becker Lob: „Mit der Polizei in Erkrath gibt es eine sehr gute Zusammenarbeit.“ Für Hunde gilt bereit seit über zehn Jahren eine Kennzeichnungspflicht. Deren Situation habe sich signifikant verbessert. Im Kreis Mettmann gibt es eine Kastrationspflicht derzeit nur in Wülfrath. Dabei kommen auf die Städte keine zusätzlichen Kosten zu, betont Christa Becker: „Ich hoffe, dass das in Erkrath auch klappen wird.“ lard