Feuerwehr leistet 6568 Einsätze
Die Retter verbuchten im vergangenen Jahr im Rettungsdienst ein Plus von 17 Prozent bei den Notfällen.
Erkrath. Sie sind eine starke Truppe, die Frauen und Männer der Feuerwehr Erkrath. „Das Ehrenamt ist die Stütze des Brandschutzes in unserer Stadt“, machte Feuerwehrchef Guido Vogt deutlich, als er seine Mannschaft und viele Gäste aus Politik, Verwaltung und benachbarten Städten zur Wehrversammlung in der Brügger Mühle begrüßte. Dabei hatte ein Großteil der Kräfte bis kurz vor der Versammlung — wie gestern berichtet — mit einem Wasserrohrbruch in der Innenstadt zu tun gehabt. Einen besseren Beweis für die Schlagkraft der Truppe hätte es kaum geben können.
Guido Vogt, Chef der Erkrather Feuerwehr, zur Aktion „Augen auf!“ mit dem magentafarbenen Einsatzfahrzeug „Pink Lady“
Eigentlich stehen bei so einer Wehrversammlung die Einsatzzahlen und der Jahresrückblick im Vordergrund, doch diesmal gab es einen anderen Höhepunkt, der größte Geheimhaltung erfordert hatte. Feuerwehrchef Guido Vogt wurde mit dem Silbernen Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes geehrt und war ebenso gerührt wie überrascht. „Der Chef hat wirklich überhaupt nichts davon gewusst“, sagte Feuerwehr-Sprecher Markus Steinacker. „Selbst meine Frau wusste nichts, alle haben dicht gehalten“, schmunzelte der Geehrte.
Vorher hatte Vogt in einer launigen Rede das Jahr 2016 Revue passieren lassen, das wie in den benachbarten Städten auch vor allem im Rettungsdienst (plus 17,49 Prozent bei den Notfällen) eine höhere Einsatzzahl gebracht hatte. Ein deutlicher Beleg dafür, dass der im Rettungsdienstbedarfsplan des Kreises Mettmann geforderte zweite Rettungswagen nötig sei. Aus dem vergangenen Jahr in Erinnerung geblieben ist nicht nur vielen Feuerwehrleuten vor allem der Abschluss der Aktion „Augen auf!“, mit der die Erkrather und ihr magentafarbenes Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) bundesweit für Furore gesorgt hatten.
„Mit der Unterschriftenaktion auf dem Fahrzeug sind mehr als 15 000 Euro für das Kinderhospiz Regenbogenland zusammen gekommen“, bilanzierte Feuerwehrchef Guido Vogt nicht ohne Stolz. Aber auch für die Feuerwehr hat sich der PR-Coup gelohnt: Allein durch diese Aktion wurden fünf neue Ehrenamtler gewonnen.
Die brauchen die Floriansjünger auch dringend, denn die Einsatzzahlen steigen. Insgesamt schlugen für die Feuerwehr 1113 Einsätze zu Buche, eine Steigerung um fast 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr und fast exakt die Zahl, die 2014 — unter Berücksichtigung von Pfingststurm Ela — erreicht wurde. Auffällig: Rund 40 Prozent (466) davon sind Erstversorgungen von Notfallpatienten, weil der Rettungsdienst anderweitig gebunden war. „Das ist eine Steigerung von 63 Prozent gegenüber 2015“, erläuterte Guido Vogt. Im Rettungsdienst wurden 5455 Einsätze gefahren, darunter 1340 Krankentransporte. Weil sich deren Zahl verringerte im Vergleich zu den Rettungseinsätzen, stieg die Gesamtzahl „nur“ um rund zehn Prozent gegenüber 2015.