SwimRun: Im Neoprenanzug geht es über Stock und Stein

12,5 Kilometer Laufen und anschließend 1680 Meter Schwimmen. Ausdauersportler können sich dieser Herausforderung am Unterbacher See stellen — in voller Montur.

Foto: vitaminberge.de

Erkrath. Wer einmal das Glück hatte, vollkommen angezogen (freiwillig oder unfreiwillig) baden zu gehen, weiß, wie schwer vollgesogene Kleidung sein kann. Niemand käme daher auf die Idee, mit Klamotten zu schwimmen, schon gar nicht mit Schuhen. Niemand? Nicht ganz, denn aus Schweden schwappt gerade eine neue Sportart nach Deutschland, die nun auch in Düsseldorf, genauer im Unterbacher See, Wellen schlagen soll. Im Oktober soll es zum ersten Mal eine „SwimRun“-Veranstaltung geben, zu der 500 Sportler erwartet werden. 250 Menschen zeigen sich schon jetzt auf Facebook interessiert. Dabei geht es im Neopren-Anzug über Stock und Stein und mit Laufschuhen ins Wasser.

Dass zwei Schweden im Jahr 2003 die Idee zur Sportart aus einer Bierwette heraus gekommen sein soll, überrascht nicht. „Ö till Ö“ (von Insel zu Insel) heißt die inoffizielle „SwimRun“-Weltmeisterschaft, bei der in Skandinavien 75 Kilometer durch die Wildnis gelaufen und geschwommen werden müssen. „Wir wollten dieses Erlebnis in die Stadt bringen“, sagt Swen Klußmeier, Organisator des „SwimRun UrbanChallenge“ in Düsseldorf. Gemeinsam mit seinem Kollegen Florian Skiba wählte er den Unterbacher See aus, wo die Teilnehmer im Frühherbst 12,5 Kilometer laufen und 1680 Meter schwimmen sollen — alles in der Tradition des „Ö till Ö“, also in Neoprenanzügen und Sportschuhen. Zusätzlich sind kleine Schwimmhilfen erlaubt: „Paddles“ (Flossen für die Hände) und „Pullboys“ (Auftriebshilfen für Hüfte oder Oberschenkel).

Gestartet wird in Zweier-Teams, entfernt man sich zu weit vom Partner, gibt es Strafen. Die Triathleten Klußmeier und Skiba nahmen selbst an der härteren Version in Skandinavien teil, wo es Dutzende Inseln zu überwinden gilt. Obwohl die „UrbanChallenge“ in Düsseldorf kürzer und der Weg durch den Unterbacher See und den Eller Forst weniger beschwerlich ausfällt, verspricht Klußmeier allen Breitensportlern eine ungewohnte Herausforderung: „Bei uns ist nicht alles so stromlinienförmig wie bei einem normalen Triathlon“, sagt der 37-Jährige. „Vor allem das Laufen im Neoprenanzug ist vom Gefühl her etwas Neues.“

Dennoch sei der Lauf auch für Menschen interessant, die keine Marathonläufer oder Profi-Schwimmer sind. Auch das Equipment könne man sich größtenteils am Veranstaltungstag ausleihen, damit das Rennen für die Teilnehmer keine teure „Materialschlacht“ wird. „Jeder über 18 kann teilnehmen“, betont Klußmeier, der bei genügend Interesse die Veranstaltung im kommenden Jahr auch für Familien ausrichten will.