Feuerwehrstandort: Acht Minuten zum Einsatzort
Feuerwehrchef Guido Vogt kann sich Bruchhausen oder Cleverfeld als neuen Standort der Wache vorstellen. Entscheidend ist, dass die Wehr schnell vor Ort sein kann.
Erkrath. Das Maß aller Dinge sind bei der Feuerwehr genau acht Minuten. In dieser Zeit müssen die Wehrleute im Notfall am Einsatzort sein. Von der Hauptwache an der Schimmelbuschstraße bis zum Neuenhausplatz in Unterfeldhaus sind es ziemlich genau diese acht Minuten, die die Einsatzkräfte brauchen.
„Je nach Verkehr“, fügt Feuerwehrchef Guido Vogt hinzu. Und weil diese acht Minuten für seine Mitarbeiter und ihn so entscheidend sind, kann er beispielsweiser einer neuen Wache an der Neanderhöhe nur wenig abgewinnen.
„Dort wären wir nicht gut aufgestellt“, sagt er. Nach Unterfeldhaus bräuchte die Wehr dann deutlich länger als die besagten acht Minuten. Werden Kräfte der freiwilligen Wehr alarmiert, könnte das Schutzziel ebenfalls nicht eingehalten werden. „Die müssten dann mit ihren privaten Autos raus aus der Stadt zu ihrem Gerätehaus an der Neanderhöhe fahren und von dort aus wieder zum Einsatzort“, erläutert Vogt eine weitere Problematik.
Vor drei Wochen hat Architektin Simone Mattedi die Standortanalyse für eine neue Feuer- und Rettungswache vorgestellt. Ihr Fazit: Egal, wie am jetzigen Standort gebaut werde, es wäre ein Kompromiss. Sie empfahl der Stadt, noch einmal über einen Neubau auf der grünen Wiese nachzudenken — auch aus Kosten- und Zeitgründen.
„Derzeit befassen wir uns mit dem Korridor Bergische Allee“, sagt Vogt. Sowohl der Standort Klein Bruchhausen als auch Cleverfeld würden intensiv geprüft. Aus seiner Sicht als Fachberater der Feuerwehr („Ich habe keine Ahnung von Planungsrecht“) sind das zwei Standorte, die für eine neue Wache durchaus in Frage kommen könnten. Das Zentrum von Hochdahl und die Willbeck seien von dort schnell zu erreichen, gleiches gelte für Unterfeldhaus und Alt-Erkrath.
„Ich muss die Standorte aus zwei Blickwinkeln betrachten“, sagt er, „aus dem der hauptamtlichen und dem der freiwilligen Feuerwehr“. Letztere sind zurzeit mit 62 Kräften verteilt auf die Löschzüge Trills und Millrath. „Die müssen auch in Zukunft auf dem Gelände der hauptamtlichen Wache untergebracht werden“, fordert Vogt.
Zeit spielt für Vogt und seine Kollegen auch in Hinblick auf Planungs- und Bauzeit eine große Rolle. Die prognostizierten acht bis zehn Jahre im Falle eines Neubaus an der Schimmelbuschstraße sind „indiskutabel. Das muss schneller gehen“, sagt Vogt. Ein Neubau auf der grünen Wiese könnte in vier bis fünf Jahren stehen.
Vogt: „Hier geht es ja auch um Arbeitsschutz. Von Schwarz-Weiß-Trennung kann allein aus Platzgründen bei uns keine Rede sein.“ Zum Thema Feuerwache lädt die BmU zu einer Info-Veranstaltung ein (siehe Meldung rechts).