Flüchtlinge entdecken die Stadt
Die neue Broschüre „Willkommen in Erkrath“ bietet Informationen, Adressen und einen Stadtplan für Neubürger.
Erkrath. Wenn Flüchtlinge in Erkrath ankommen, können sie sich ab sofort leichter in der Stadt zurechtfinden. Die Broschüre „Willkommen in Erkrath“ liefert wichtige Informationen und soll ab sofort kostenlos verteilt werden.
Karin Weidener vom Freundeskreis für Flüchtlinge in Erkrath und Lutz Strenger, Sprecher der Kreissparkasse Düsseldorf, haben den Flyer gemeinsam erstellt. Er ist ein Ergebnis des Aktionstags der Wirtschaft, bei dem Unternehmen soziale Projekte unterstützen. Dem Aktionstag verdankt der Freundeskreis für Flüchtlinge bereits sein neues Logo und den professionellen Internetauftritt.
Karin Weidener, Freundeskreis für Flüchtlinge
Seit Juni wurde an der Umsetzung der Idee gearbeitet. Im Laufe der Zeit hat sich dabei der Umfang der Broschüre von geplanten sechs Seiten auf insgesamt zehn erhöht. Weidener und Strenger haben die Adressen der Flüchtlingsunterkünfte, Behörden, Tafel und Kleiderkammer aufgelistet. Hinzu kommen Informationen zum Erwerb von Busfahrkarten und eine Karte der Stadt, in der alle wichtigen Adressen markiert sind. „Der Flyer soll eine erste Orientierungshilfe in der neuen Stadt sein und die Arbeit der vielen Helfer ergänzen“, so Weidener. Monika Funk, erste Vorsitzende des Freundeskreises, erachtet den Stadtplan für besonders wichtig. Er könne die Neuankömmlinge dazu ermuntern, Erkrath zu erkunden.
Die Broschüre kann auch als kleine Einführung in die deutsche Sprache dienen, denn alle Informationen sind in zwei Sprachen verfügbar. Der Flyer erscheint in sechs Versionen: Es gibt eine deutsch-englische Variante, aber auch Übersetzungen ins Arabische, Französische, Albanische, Serbische und Persische. Bei den Übersetzungen standen den Autoren sowohl Freunde und Bekannte als auch die Flüchtlinge selbst zur Seite. Die erste Auflage besteht aus 200 Broschüren in englischer Sprache und jeweils 100 Exemplaren der anderen Sprachen. Sie sind ab sofort im Sozialamt, in den Übergangsheimen und im Flüchtlingscafé im Haus der Kirchen erhältlich. Funk rechnet damit, dass die Flyer schnell vergriffen sein werden. Bis vor Weihnachten kamen noch regelmäßig Neuankömmlinge in Erkrath an, denen die Informationen helfen können. Gleichzeitig gibt es in der Stadt über 250 aktive Unterstützer, die den Flüchtlingen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die Bereitschaft zu helfen sei immer noch ungebrochen groß, sagt auch Weidener. Derzeit leben rund 870 Flüchtlinge in Erkrath. In den zwei Notunterkünften, die die Stadt für die Bezirksregierung bereithält, gibt es 300 Plätze. Da laut Sozialdezernent Ulrich Schwab-Bachmann beide Einrichtungen nur noch halb belegt sind, wird die Unterkunft an der Freiheitsstraße als Erstaufnahmelager in dieser Woche geschlossen. Die Räume sollen dann für Flüchtlinge, die in Erkrath bleiben, umgebaut werden. Das heißt: Aus den Klassenräumen werden abgetrennte Zimmer, in denen künftig auch Familien leben können. Mehr Informationen gibt es online.
www.fluechtlingshilfe-erkrath.de.