Klimaschutz in Erkrath Franziskus-Hospiz läuft jetzt mit Sonnenstrom

Erkrath · Einen Teil ihres Jahresbedarfs kann die Trillser Einrichtung nun über eine PV-Anlage decken, spendiert vom Förderverein.

Die Aufnahme aus der Luft zeigt das Trillser Franziskus-Hospiz mit PV-Anlage.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Das Trillser Franziskus-Hospiz hat große Veränderungen hinter sich. Erst wurde kräftig an- und ausgebaut, dann wurden alle Zimmer renoviert. Als diese Großprojekte abgeschlossen waren, sei der Gedanke aufgekommen, eine Anlage für Photovoltaik (PV) auf das Dach setzen zu lassen, berichtet Geschäftsführer Christoph Drolshagen.

Die PV-Anlage soll etwa ein Viertel des Strombedarfs decken

Auf dem Hospizdach wurden 70 Module auf einer Fläche von rund 140 Quadratmetern montiert, ost-westliche Ausrichtung, damit den ganzen Tag über Sonnenstrahlen eingefangen und in Strom umgewandelt werden können. Selbst an bedeckten Tagen holt die Anlage noch etwas vom Himmel. Etwa ein Viertel seines Jahresbedarfs an Strom will das Hospiz künftig vom eigenen Dach ernten, sein Budget entlasten und etwas für die Umwelt tun. Das war dem Förderverein 50 000 Euro wert. „Die Anlage ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll und bringt eine gewisse Unabhängigkeit bei der Stromversorgung“, betonte der ehemalige Vorsitzende Christoph Herwald.

Die Heizungsanlage hat das Haus gerade erst erneuern und energetisch optimieren lassen. Denn Einsparmöglichkeiten hat die Einrichtung kaum. Ihre Bewohner sind schwerstkranke Menschen, deren Tod absehbar ist und deren Bedürfnisse jederzeit erfüllt werden, wie Hospizleiterin Silke Kirchmann unterstreicht: Der eine friere und brauche auch im Hochsommer Heizungswärme, der andere möchte ein Kühlgerät fürs Zimmer. Und der Betrieb läuft das ganze Jahr über, rund um die Uhr. Der Stromverbrauch ist dementsprechend hoch, weshalb bei der PV-Anlage auf einen kostenträchtigen Speicher verzichtet wurde.

Wie Leiterin Silke Kirchmann berichtet, beherbergte das Hospiz im Jahr 2023 insgesamt 568 Menschen zur Betreuung, davon 44 Kinder – ambulant, teilstationär oder stationär. Das 1990 noch gegen teils erbitterten Widerstand von Anwohnern errichtete Haus habe sich zu einer weithin anerkannten Einrichtung, zum mittlerweile sogar größten Hospiz in Nordrhein-Westfalen entwickelt. Man genieße hohes Ansehen in der Bevölkerung, sei mit Kinder- und Tageshospiz breit aufgestellt.

„Wir sind auf Spenden angewiesen. Da von den Krankenkassen nie alle Kosten übernommen werden, unterstützen wir unser Hospiz jedes Jahr mit hohen Beträgen, sodass die Einrichtung auf einer gesunden Basis steht“, hatte Fördervereinsvorstand Soldin bei seinem Amtsantritt im Mai betont.

(hup)