Gottes Schöpfung trifft auf die Geschichte der Evolution

Im Neanderthal Museum wird die Schöpfung erzählt.

Foto: Veranstalter

Erkrath. Ein ungewöhnliches Musikprojekt, ein ungewöhnliches Konzert an einem ungewöhnlichen Ort: Also alles beste Voraussetzungen für einen unterhaltsamen Abend, der sicherlich auch zum Widerspruch animieren wird. Worum geht es: Regionalkantor Matthias Röttger hat seine guten musikalischen Beziehungen spielen lassen und einen Komponisten, Texter, eine Band und Sänger nach Mettmann geholt, die im Neanderthal Museum ein Schöpfungsoratorium aufführen werden, das es in sich hat, und so gar nicht zu den klassischen Vorbildern passt. Ein Vorhang wird sich am Freitag, 19. Mai, um 19.30 Uhr im Neanderthal Museum nicht heben, dafür werden die 300 Zuhörer und Zuschauer (mehr passen nicht rein) ein besonders Konzert erleben. Denn: Die Aufführung findet mitten in der Ausstellung statt, also zwischen dem Neandertaler und dem modernen Menschen. Sitzgelegenheiten für die 90-minütige Aufführung gibt es nicht. Ergo Sitzkissen oder Klappstuhl mitbringen.

„Der Reiz besteht darin, an einen modernen Ort der Menschheitsgesichte ein biblisch geprägtes Schöpfungsoratorium aufzuführen: Schöpfung Gottes und/contra Evolutionsgeschichte“, sagt Röttger. Ein „scheinbarer“ oder ein „echter“ Widerspruch? Und wie wird der aufgelöst? Fragen, die an diesem Abend neben der Musik im Mittelpunkt stehen. Komponiert wurde das Rock-Pop-Oratorium durch das Autorenpaar Thomas Gabriel (Musik) und Eugen Eckert (Text) für ein Jugendprojekt der „Merseburger Orgeltage“. Der Texter Eugen Eckert, im Hauptberuf Stadionpfarrer in Frankfurt, führt in seiner Handlung die Figur der Prophetin ein, die kritisch die Ursprünge der biblischen Schöpfung mit der Realität der Gegenwart beleuchtet, und zwar mit deutlichen Worten. Thomas Gabriel, international bekannter Komponist, Jazzpianist und Motor auch sozialer Musikprojekte, komponierte die Sätze in zeitgemäßer Tonsprache mit Rock-Pop-Stil. Matthias Röttger hat einen 45-köpfigen Auswahlchor aus Sängern im Kreis Mettmann zusammengestellt. Der Chor singt unter der Leitung von Peter Gierling und Carlos A. Reigadas die (schwierigen) Chorpassagen. Daniela Bosenius übernimmt den Sopranpart, Hanna Meister die Prophetin und Christian Müth ist der Erzähler. Begleitet werden Chor und Solosänger von einer achtköpfigen Band, in der der Komponist Thomas Gabriel selbst am Klavier sitzt.

Christian Weniger, Leiter des Museums, Kreisdechant Daniel Schilling und Superintendent Frank Weber führen das Publikum mit Impulsen durch die Veranstaltung, während Julia Schaffeld, Leiterin des katholischen Bildungswerkes, moderiert. Wie herausragend diese Veranstaltung ist, zeigt sich auch darin, dass sowohl der Komponist Thomas Gabriel als auch der Texter Eugen Eckert bei der Aufführung dabei sein werden. Regionalkantor Röttger hat einen Projektchor mit Sängern aus dem gesamten Kreis für die Aufführung zusammengestellt.