Ideengeber: Stadt soll Kosten für das Winterdorf tragen
Gunnar Greuel will sein Projekt mit Eisbahn und Hütten 2015 realisieren. Probleme bereitet noch die Finanzierung.
Erkrath. Es sind wenige klare Nachrichten, die Gunnar Greuel sein Großprojekt „Neanderthaler Winterdorf“ betreffend vermitteln kann — um genau zu sein, ist es eine einzige: „In diesem Jahr wird es definitiv kein Winterdorf geben“, sagt der Hochdahler.
Eine 450 Quadratmeter große Eislaufbahn sollte die Hauptattraktion des Weihnachtsdorfes zu sein, das Greuel fünf Wochen lang vor den Hochdahler Arkaden aufbauen wollte. 50 000 Euro sollte alleine die Bahn kosten, zum Einzelpreis von jeweils 11 000 Euro wollte Greuel Holzbuden für die Gastronomie rundherum anschaffen.
Sponsoren hat Gunnar Greuel auch nach mehrmonatiger Suche nicht gefunden, auf alle Anfragen folgten Absagen, feste Zusagen liegen ihm nicht vor. Dass sich das noch ändern sollte, glaubt jetzt selbst Greuel nicht mehr.
Seine neueste Idee zur Finanzierung: „Die Stadt Erkrath soll uns jetzt helfen“, sagt er und hat bereits einen Plan ausgearbeitet, der das Projekt zu Weihnachten 2015 doch noch ermöglichen könne. Demnach soll die Stadt die 50 000 Euro für die Eislaufbahn tragen und darüber hinaus auch noch für Müllentsorgung und Lagerung der Holzbuden nach dem Groß-Event aufkommen.
Die Kosten dafür kann Greuel nicht genau beziffern — dass sie sich im hohen fünfstelligen Bereich befinden werden, steht jedoch fest. Zudem hat sich Greuel beim Preis der Eislaufbahn etwas verrechnet. Bei einer Diskussionsrunde am Montagabend, zu der bis auf SPD und Linkspartei Vertreter sämtlicher Fraktionen des Erkrather Stadtrats erschienen waren, stellte sich heraus, dass Gunnar Greuel doch glatt die Mehrwertsteuer vergessen hatte. Somit kämen noch einmal 10 000 Euro mehr auf die Stadt zu, sollte sie denn Gefallen an den Plänen des hartnäckigen Hochdahlers finden können.
Eine Anfrage an die Stadt hat Greuel noch nicht gestellt, dementsprechend gibt es von Seiten der Verwaltung auch noch keine Stellungnahme. Die Vertreter aller Fraktionen waren sich unterdessen schnell einig. „Dass das Projekt eine Aufwertung für die Stadt wäre, steht außer Frage“, sagte Christoph Schultz, Bürgermeisterkandidat der Erkrather CDU. „Es kann aber nicht sein, dass die Bürger der Stadt mit ihren Steuern für einen Betrag in unbezifferter Höhe und ein nicht kalkulierbares Risiko haften müssen. Das geht zu weit“, so Schultz. Die Vertreter von Grünen, CDU, FDP und BmU wollen über Greuels Vorschlag jetzt in den Fraktionssitzungen beraten.