Erkrath Kinder lernen ihre Rechte kennen
Erkrath. · Grundschülerinnen haben jetzt in einem Ferienworkshop überlegt, welche Rechte ihnen besonders wichtig sind und in welcher Situation sie schon einmal wichtig waren.
Für eine Gruppe von fünf Grundschülerinnen im Alter von sieben und acht Jahren hat sich Gabriela Klosa, die Leiterin des Kinder- und Jugendzentrums, für eine Ferienaktion ein ganz besonderes Thema einfallen lassen; Jona, Jana, Nele, Maja und Olivia, mit sieben die Jüngste im Bunde, setzten ihre als „Starke Mädchen“ vor dem Corona-Lockdown gestartete Gruppe mit diesem Thema fort: „Kinderrechte“.
Kompetente Unterstützung beim Beleuchten dieses vielschichtigen Themas erhielt Gabriela Klosa von Margrit Wetzel. Für die kreative Frau, die auch schon bei der Verschönerung der Abfalleimer in der Sandheide mit einer anderen Gruppe des Kinder- und Jugendzentrums aktiv war, stellt dieses Ferienprogramm den praktischen Part ihrer Ausbildung zur Betreuungspädagogin dar.
Jedem Stein wird ein
Kinderrecht zugeordnet
Zunächst einmal ging es darum, sich diesem anspruchsvollen Thema kreativ zu nähern. „Wir haben im Vorweg zehn Pflastersteine mit Goldfarbe angesprüht, unsere ‚Goldstücke‘. Auf jeden haben wir einen Begriff geschrieben, der für einen der elementaren Kinderrechte steht, die das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) festgelegt hat“, erzählt Gabriela Klosa.
Diese Steine haben sie nach und nach umgedreht und die Mädchen frei assoziieren lassen, was ihnen einfällt, beziehungsweise, was sie zu den Begriffen aus ihrem Leben erzählen können. Zum Thema „Inklusion“ fällt der achtjährigen Jona sofort etwas ein: „Ach so, Inklusion. Das ist, wenn alle Kinder, mit und ohne eine Behinderung, zusammen in dieselbe Klasse gehen“, sagt das Mädchen und erzählt, dass es mit einem Jungen mit Behinderung befreundet sei. „Er kann nicht so gut sprechen. Wenn wir zusammen spielen, verstehe ich auch nicht immer gleich, was er meint. Dann frage ich einfach nach. Leider wird er in seiner Schule ab und zu gemobbt,“ erzählt Jona.
Dazu fällt Nele gleich der Begriff „Gleichheit“ ein, über den die Kids mit den beiden Betreuerinnen ebenfalls gesprochen haben. „Zum Beispiel sind Frauen und Männer und auch Menschen, egal, ob sie helle oder dunkle Haut haben, alle gleich, auch wenn sie anders aussehen und andere Kleidung tragen“, sagt die neunjährige Grundschülerin.
Zum Thema „Gesundheit“ ist bei den Mädchen, die nach der Diskussion selbst Steine zu den Begriffen auf den zehn „goldenen“ Steinen bemalt haben, ein richtiger Obstkorb zusammengekommen: Erdbeeren, Orangen, Äpfel und Birnen liegen zum Trocknen auf dem Balkon. Daneben Steine, die zu Marienkäfern geworden oder mit Sprüchen wie „Starke Mädchen“ bemalt sind.
Mit den bunten Steinen ein Zeichen des Optimismus setzen
Alle legen die Mädels zum Ende des Tages an die „Linie des Optimus“ an, die im Wäldchen hinter dem TSV Vereinsheim seit Beginn des Corona-Lockdowns wächst. „Wir wollen mit den bunten Steinen ein Zeichen des Optimismus setzen und die Leute, die hier entlang gehen ein Lächeln ins Gesicht zaubern“, sagt Gabriela Klosa, die lächelnd die Mädels beobachtet, die stolz ihre eigens kreierten Steine samt der zehn kleineren Ausgaben der „Goldstücke“ anlegen.
Die letzte Ferienaktion des TSV Hochdahl spricht Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren an und läuft in der Zeit vom 3. bis 7. August unter dem Titel „Escape Room – Ausbruch aus dem Zoo“.