Kinder forschen nach Insekten
Mit Lupen war der Nachwuchs im Wald unterwegs.
Karin Blomenkamp war gestern sozusagen der Packesel. Über jede Schulter hatte sie einen Rucksack geworfen, beide prall gefüllt mit Forscherutsensilien und Sitzkissen. Vorneweg ging Regina Henf, die Leiterin der Expedition, gefolgt von zehn Mädchen und Jungen, die sich für das Osterferien-Abenteuer des Naturschutzzentrums Bruchhausen „Der Wald und was es dort zu entdecken gibt“ angemeldet hatten.
Entdecken wollte die Gruppe allerdings nicht die großen Tiere und Pflanzen, sondern Kleinstlebewesen, die unter Rinden, im Erdboden oder im Weiher wohnen. Und um die aufzustöbern und zu erkennen, braucht man jede Menge Werkzeug: Löffel zum vorsichtigen Ausgraben, Behälter, eine Taschenlampe, Siebe und Spiegel, um auch mal um die Ecke schauen zu können.
Bevor die Kinder jedoch an ihrem Lagerplatz im Wald auf die Suche gehen konnten, stand erst mal ein kurzer Spaziergang auf dem Programm.
Regina Henf nutzte den Fußmarsch, um die Forscher auf Besonderheiten am Wegesrand aufmerksam zu machen. „Diese Pflanze hier solltet ihr nie anfassen“, sagte sie und zeigte auf ein zu dieser Jahreszeit noch recht unscheinbares Gewächs, nämlich den Bärenklau. „Davon könnt ihr Ausschlag bekommen.“ Der nächste Stopp war an einem entwurzelten Baum, der dem Pfingststurm Ela zum Opfer gefallen war.
Am Lagerplatz angekommen, holte Regina Henf sofort die mitgebrachten Esslöffel raus. In Zweiergruppen machten sich die Kinder daran, kleinen Stückchen aus dem Waldboden zu schaben, um sie dann in einer weißen Schale zu sammeln. „Habt ihr schon was gefunden?“, fragte Regina Henf und verteilte die Lupen. Immerhin hatten die Forscher schon einen Regenwurm aufgescheucht, kleine Wurzeln und Samen ausgegraben. Sophie, Saskia, Jan und die anderen Entdecker waren so konzentriert bei der Sache, dass sie zwischenzeitlich sogar das Reden einstellten.
Am Donnerstag findet schließlich die letzte Aktion im Rahmen des Osterferienprogramms des Naturschutzzentrums Bruchhausen statt. Dann werden die Kinder aus Tontöpfen Hotels für Ohrenkneifer und Co herstellen. Denn auch die Insekten haben gern ein Dach über dem Kopf.