Kinder lesen vielsprachig vor
Wie in jedem Jahr hat sich Buchhändlerin SaraWillwerth anlässlich des Welttag des Buches etwas einfallen lassen.
Für jedes Kind gab es „Ich schenk dir eine Geschichte“. „Coole Sache“, urteilte Alex. Dem Zehnjährigen hätte Buchhändlerin Sara Willwerth kein schöneres Präsent machen können als mit diesem Buch. „Ich verbringe viel Zeit mit Lesen.“ Wie seine Klassenkameradinnen Manal und Miriam (beide 10) bevorzugt er bei der Lektüre Krimis. „Ich mag es, wenn es schön gruselig ist.“ Allerdings ist der Viertklässler auch „offen für andere Geschichten“.
Über den Tag verteilt griffen immer wieder Kinder zu Büchern, um daraus vorzulesen. Zum Dank für die Leistung gab es ein Geschenk. „Bei uns im Unterricht spielt Lesen eine zentrale Rolle“, erklärte Anja Elkemann, klassenlehrein der 4a an der GGS Milrath. Schlicht deshalb, weil es in vielen Familien „bloß nebensächlich ist“. Wie viel diese Auseinandersetzung mit Sprache im Allgemeinen und Worten im Besonderen bewirkt, zeigte der Vortrag von Max (10). Er hatte sich ein Lieblingsbuch gegriffen und trug nun laut vor. Das gelang so beeindruckend, dass seine Zuhörer applaudierten.
Anlässlich des Welttag des Buches, der gestern deutschlandweit mit verschiedenen Aktionen gefeiert wurde, hatte sich Sara Willwerth von der Buchhandlung Weber etwas Besonderes einfallen lassen. Wie in jedem Jahr. Diesmal hatte sie vor ihrem Geschäft am Hochdahler Markt zwei zirkuszeltartig bunte Schirme aufstellen lassen. Darunter lagen Sitz- und Kuschelkissen sowie jede Menge Lektüre.
Nicht nur auf deutsch, sondern international. „I have the right to be a child“ oder „J’ai le droit d’être enfant“ hießen entsprechende Titel, „Wir wollten ein Zeichen setzen“, sagte die Buchhändlerin. Und die Vielsprachigkeit der in Erkrath lebenden Kinder abbilden. Aus Italien, Polen, Albanien oder der Ukraine stammen beispielsweise die Schüler, die Gabriele Petroschka in der 4a der GS Regenbogenschule unterrichtet. Auch in ihrem Lehrplan steht lesen im Mittelpunkt. Dazu zählt auch der Vortrag vor der Klasse. „Dieses sich Präsentieren fördert Kompetenzen“, sagt die Lehrerin. „Der Lesevortrag jetzt ist wichtig, um später frei sprechen zu können.“ Nebenbei werden das Selbstwertgefühl gestärkt - und spannende Geschichten erlebt.
„Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich hab“, „Du hast angefangen! Nein du!“ und „Ole Unsichtbar“ waren Titel, aus denen die Viert- und Fünfklässler der verschiedenen Schulen vortrugen. Und viele der Marktbesucher, die eigentlich bloß Brot und Blumen kaufen wollten, verlängerten ihren Aufenthalt und hörten zu.