Madrigalchor begeistert mit Romantikliedern

Das Paul-Schneider-Haus war trotz des schönen Wetters draußen sehr gut gefüllt.

Foto: Dietrich Janicki

Erkrath. Zu einem romantischen Konzert mit vielen bekannten Liedern hatte der Madrigalchor Millrath in das Paul-Schneider-Haus geladen — und trotz des wunderschönen Wetters füllten die Freunde des Chorgesanges dieses. Mit „Nun strahlt der Mai den Herzen“, einer einleitenden Weise der Renaissance, stimmte der Chor das Publikum auf einen schönen Tag im Mai ein.

Friedel Michel, Vorsitzender, begrüßte die Gäste und Ehrengäste, den stellvertretenden Landrat Manfred Krick, den Bürgermeister der Stadt, Christoph Schultz, und den Hausherrn des Paul-Schneider-Hauses, Pfarrer Martini. Michel erklärte die Romantik ein wenig, das Sehnen nach Natur, Einsamkeit bis hin zum Tod — und die Damen des Chores trugen passenderweise das Symbol dieser Epoche, eine blaue Blume, an ihren Blusen.

Von Franz Schubert über Mendelssohn-Bartholdy, Brahms, Robert und Clara Schumann bis hin zu Rheinberger und Jules Massenet standen namhafte Komponisten der Romantik auf dem langen Programm.

Für den unkundigen Zuhörer gab es handfeste Überraschungen: Wolfgang Kockel (Tenor) und Claudia Michel (Klavier) glänzten solistisch mit drei Schubert-Liedern. Die linden Lüfte sind erwacht. Kockel imponierte mit seiner ausdrucksstarken Stimme, und einfühlsam begleitet von Michel. In einer informativen, aber auch unterhaltsamen Moderation brachten Claudia Michel und Florian Don-Schauen den Zuhörern die Romantik näher und feiner Chorklang ertönte mit ausgesuchten Beispielen. Das Lied „Erlaube mir“ von Johannes Brahms gelang dem Chor sehr schön.

Und noch ein Aha-Erlebnis entzückte das Publikum: Florian Don-Schauen (Querflöte) und Claudia Michel (Klavier) begeisterten mit drei sehr unterschiedlichen Kompositionen von Gabriel Fauré, Wilhelm Popp und Jules Massenet. Eine tolle Leistung.

Ein Chor, der solche Talente in seinen Reihen weiß, muss sich nicht mit den finanziellen Sorgen vieler Ensembles plagen. Chapeau! Ein Klassiker der Chormusik sind die Liebesliederwalzer von Brahms, und Carlos A. Reigadas, der seit sieben Jahren diesen Chor leitet, fördert und fordert, bis hin zur Hartnäckigkeit, wie der Moderator schmunzelnd preisgab. Er hatte aus diesem Zyklus vier ausgewählt und Frank Scholzen, Chorleiter und Dirigent aus Meerbusch, begleitete mit Sensitivität und großer Routine. Der Chor sang mit Hingabe und „Das kleine Vöglein“ war ein Vergnügen. Herrlich dieses Gegeneinander von staccato und legato — es klappte prima.

Mit einem Satz aus Mozarts Freimaurerkantate verabschiedeten sich Chor und Solisten von einem frenetisch jubelnden Publikum.