Mann wollte sich 20 000 Euro ergaunern
Erkrather steht in Wuppertal vor Gericht.
Erkrath/Wuppertal. Mit gefälschten Lohnbescheinigungen soll ein Angeklagter aus Erkrath versucht haben, 20 000 Euro Kredit von einer Düsseldorfer Bank zu erschleichen — bequem per Internet und Post. So lautet die Anklage gegen den 30-Jährigen vor dem Landgericht Wuppertal.
In dem Prozess zweiter Instanz überprüfen die Richter seit Dienstag ein früheres Urteil des Amtsgerichts Mettmann, das den Mann freigesprochen hatte. Im jetzt laufenden Berufungsprozess hält die Staatsanwaltschaft dagegen: Es sei ein glattes Fehlurteil, in diesem Fall von einem Mangel an Beweisen auszugehen. Der finanziell klamme Angeklagte habe im Januar vergangenen Jahres zunächst auf der Internetseite der Bank seine genauen Daten angegeben.
Später habe er unterschriebene Unterlagen per Post eingereicht und sich dabei am Schalter mit seinem Personalausweis zu erkennen gegeben — was eingehend dokumentiert wurde. Schließlich sollte das geliehene Geld auf sein Konto bei einer Erkrather Bank fließen. „Hat ihnen etwa jemand den Ausweis gestohlen?“, fragte der Vorsitzende Richter zu Prozessbeginn.
Er sage nichts dazu, die Vorwürfe stimmten nicht, lässt der Angeklagte erklären, ohne weiteres zu erläutern. Nicht ohne gelegentlich doch, wie aus Versehen, auf Fragen hin Angaben zu seinem Hintergrund zu machen: Er arbeite in einer sozialen Einrichtung in Hochdahl mit, helfe Leuten, die schlecht lesen können, beim Umgang mit Behörden:
„Ich möchte mir eine Arbeit im sozialen Bereich suchen. Ein Mitarbeiter der betroffenen Erkrather Bank legt Unterlagen vor: Kontoüberziehungen und geplatzte Lastschriften, wenig Hinweise auf irgendwelche Einkünfte. Die angeblichen Lohnbescheinigungen einer Handelsfirma in Hochdahl zumindest waren plump gefälscht, sagte als Zeugin. Der Prozess wird fortgesetzt.