Max-Planck-Straße: Mehr Platz für die Platanen

Die Flächen, in denen die 30 Jahre alten Bäume an der Max-Planck-Straße stehen, werden vergrößert. Dadurch fallen Parkplätze weg.

Erkrath. Eigentlich braucht es keinen Gutachter, um zu sehen, dass die Platanen, die vor 30 Jahren entlang der Max-Planck-Straße in Unterfeldhaus gepflanzt worden sind, wenig Platz haben. Ihre Wurzeln heben die Randsteine und die Bürgersteigplatten an, der Gehweg wird zur Stolperfalle.

Weil in der Vergangenheit verschiedene Methoden diskutiert wurden — vom Kappen eines Teils der Wurzeln bis zum Ausdünnen der Baumkronen reichten die Vorschläge — holten sich Verwaltung und Politiker am Dienstag Rat bei einem Fachmann.

Mit Hans-Joachim Schulz, Gartenbausachverständiger, nahmen sie die Platanen vor Ort unter die Lupe. „Das ist Käfighaltung, die sie dort betreiben“, sagte Schulz anschließend in der Sitzung des Planungsausschusses. Und weil die Wurzeln der Bäume nicht durch den verdichteten Boden dringen konnten, seien sie in die Höhe geflohen.

„Die Wurzeln haben alles verschoben, und es sind gefährliche Ecken durch angehobene Kantsteine und Gehwegplatten entstanden“, konstatierte der Fachmann und stellte die Verkehrssicherheit deutlich in Frage. „Das geht gar nicht“, sagte er wörtlich.

Aus seiner Sicht gibt es drei Möglichkeiten, das Problem zu beheben. Die Platanen werden radikal beschnitten. „Das müssen sie dann aber alle drei Jahren machen“, sagte Schulz. „Aber Platanen vertragen das. Das sind ,Sado-Maso-Bäume’.“

Oder aber die Bäume werden entfernt. Davon konnte der Experte nur abraten. Schließlich sind die Bäume zwischen 8000 und 10 000 Euro wert und in einem guten Zustand. „Die haben dort alles, was sie brauchen. Sand, Nährstoffe, Wasser. Und sie entsprechen vom Alter her dem eines zehnjährigen Kindes“, sagte er. „Die Platanen sind noch ganz jung.“

Weder das radikale Beschneiden noch das Abholzen der Bäume fand eine Mehrheit im Planungs-ausschuss und wird auch von der Verwaltung nicht favorisiert. „Unsere Intention ist es, die Baumscheiben zu vergrößern“, sagte Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs. Und fügte hinzu: „Dann werden Parkplätze wegfallen beziehungsweise verkleinert werden.“

Das wollen die Ausschussmitglieder in Kauf nehmen und beauftragten das Tiefbauamt mit der Vergrößerung des begrünten Bereichs an den Wurzeln. Was das kosten wird, konnte Heffungs auf WZ-Nachfrage noch nicht sagen.

Dass das Projekt alles andere als preiswert wird, darauf hatte der Sachverständige hingewiesen. „Sie müssen rechts und links der Bürgersteige die Hälfte der Parkplätze wegnehmen, die Kantsteine neu richten und das Trottoir in Ordnung bringen“, sagte der Experte und empfahl: „Auch brauchen Sie eine ökologische Begleitung, jemanden der Ihnen sagt, worauf bei den Bauarbeiten zu achten ist.“

Tiefbauamtsleiter Heffungs könnte sich durchaus vorstellen, das Thema noch in diesem Jahr in Angriff zu nehmen. „Wir müssen sehen, wie das Jahr verläuft, aber wir planen im Herbst sowieso Neuanpflanzungen, dann könnten wir auch gleich die Flächen vergrößern.“