Millionenprojekt mit bekannten Mängeln
Zahlreiche Pflastersteine auf dem neuen Hochdahler Markt weisen bereits Mängel auf.
Hochdahl. Der Ärger um den Hochdahler Markt reißt nicht ab. Obwohl er 2009 für rund 1,6 Millionen Euro komplett runderneuert und saniert worden ist — unter anderem, weil sich das 1978 verlegte, alte Pflaster mehr und mehr in Wohlgefallen aufgelöst hatte —, sorgt erneut die Pflasterung für Aufregung. Denn insbesondere im Bereich der Post und der Raiffeisenbank weisen einige der neuen Steine bereits deutliche Ausbrüche am Rand auf.
„Das ist mehr als ärgerlich“, sagt der stellvertretende Leiter des Tiefbauamtes, Ralf Kentgens, über die neuen Stolperfallen. „Da nimmt die Stadt riesige Beträge in die Hand, vertraut darauf, dass die Arbeiten ordentlich vonstatten gehen — und dann so etwas.“ Zumal der neue Bodenbelag gerade mal ein Jahr alt sei.
Vor einigen Tage hat es eine Ortsbesichtigung mit Vertretern der Stadt, des Bauunternehmens, des Steinherstellers und des unter anderem für die Bauüberwachung zuständigen Ingenieurbüros gegeben. Es geht nun darum, wer für das Dilemma verantwortlich ist und somit die Kosten tragen muss. Schließlich müssen die kaputten Steine ausgetauscht werden.
„Wir haben uns die Schäden angeschaut und warten nun auf eine Stellungnahme des Steinherstellers“, sagt Kentgens. Möglicherweise könnten vor allem die kleineren Pflastersteine, die besonders betroffen sind, von Grund auf fehlerhaft sein.
In Regress genommen würde aber wohl die bauausführende Firma, an die Gewährleistungsansprüche gestellt werden können. Kentgens: „Wenn festgestellt wird, dass ein Unternehmen nicht ordnungsgemäß gearbeitet hat, kann es in Haftung genommen werden.“ Es seien zwar nicht allzu viele schadhafte Steine, „aber repariert oder ausgetauscht werden müssen sie trotzdem“.
Am Dienstag beschäftigen sich die Mitglieder des Ausschusses für Planung, Umwelt und Verkehr mit den Problemsteinen auf dem Hochdahler Markt. Sie wollen wissen, wie es weitergeht und ob in Zukunft mit ähnlichen Pannen zu rechnen ist.
Bei dieser Gelegenheit geht es aber auch um die Umrandungsmauer vor der Gaststätte „Köbes“. Die spitz zulaufende, etwa 50 Zentimeter hohe Mauer war vor kurzem von einem Lieferwagen beschädigt worden. Mittlerweile hat die Verwaltung den Auftrag zur Erneuerung in Abstimmung mit der Versicherung des Verursachers vergeben.