Neue Grabstätte für Mittellose
Kreis Mettmann. Wer mittellos stirbt, wird anonym beigesetzt. Gerne auch in Düsseldorf und Wuppertal, wo die Grabstätte für eine Urne weniger kostet als in Städten des Kreises Mettmann.
„Die Kostenseite spielt natürlich eine Rolle“, sagt Jochen Worbs, Leiter des Ordnungsamts in Erkrath.
Sein Amt zahlt, wenn der Verstorbene selbst kein Geld für die Beisetzung hinterlassen hat und Angehörige nicht zu ermitteln sind. „Das passiert bei uns in Erkrath in weniger als zehn Fällen“, sagt Worbs.
Was Pfarrer Günter Ernst von der Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer und Mariä Himmelfahrt nicht davon abhielt, tätig zu werden. „Menschen sollen dort bestattet werden, wo sie gelebt haben und ihr soziales Umfeld hatten“, sagt er.
Deshalb hat die Gemeinde auf sein Betreiben hin ein Grabfeld auf dem katholischen Friedhof in Unterbach bereitgestellt. Dort haben 16 Urnen Platz.
Diese Bestattungen sind nur für katholische Gemeindemitglieder vorgesehen. Die Kosten übernimmt die Stiftung „Abendsonne“ aus Düsseldorf. Diese Stiftung unterstützt vorrangig ältere Mitbürger in Düsseldorf-Unterbach und Erkrath.
In Monheim sorgt ein Modell bei der Bestattung mittelloser Menschen dafür, dass die Anonymität nicht bis in alle Ewigkeiten gilt. Einzelheiten erklärt Bestatter Frank Odentahl: „Die Urnen werden hier in Monheim in ein Kolumbarium gestellt.“ Dabei handelt sich um eine Wand mit Fächern, in denen mehrere Urnen untergebracht werden können.
Odenthal: „Die Platte vor dem Fach ist neutral gehalten. Sollte sich aber zu einem späteren Zeitpunkt ein Angehöriger melden, besteht die Möglichkeit, die betreffende Urne herauszunehmen und mit dem Namen des Verstorbenen zu bestatten.“
Verwechslungen seien dabei ausgeschlossen, erklärt der Experte: „Auf der Urne selbst stehen neben anderen Angaben auch der Namen und das Geburtsdatum.“
Wurde eine Urne bereits in der Erde beigesetzt, sei ein späteres Umsetzen nicht mehr möglich.