„Rundum“ hilft Bedürftigen
Zu kleinen Preisen bietet das Sozialkaufhaus alles an, was ein Haushalt benötigt.
Erkrath. Eine gemütliche Atmosphäre herrscht in den Hallen des Sozialkaufhauses „Rundum“ an der Helena-Rubinstein-Straße und lädt zum Stöbern ein. Wer hier Kleiderberge und Wühlkisten erwartet, wird überrascht sein: Von der Möbelausstellung eines mittelständischen Möbelhauses unterscheidet sich die des Sozialkaufhauses nur durch die Preise, die hier wesentlich günstiger ausfallen.
Für 60 Euro gibt es eine komplette Polstergarnitur, ein kleiner Flachbildfernseher ist für zwanzig Euro erhältlich. „Alle Dinge, die wir hier verkaufen, sind Spenden“, sagt Fachbereichsleiterin Therese Heimes, die für das Kaufhaus verantwortlich ist. Auf zwei Etagen wird all das angeboten, was ein gut ausgestatteter Haushalt benötigt - von Geschirr über Kleidung, bis hin zu Kinderspielzeug und Schlittschuhen. Lediglich Lebensmittel und Hygieneartikel wie Toilettenpapier finden sich nicht im Kaufhaus. „Wir sind kein Supermarkt“, sagt Heimes. Das Angebot richtet sie vor allem an Menschen mit einem kleinen Geldbeutel.
Das seien jedoch keinesfalls nur Sozialhilfeempfänger: Oft seien auch Studenten, die ihre erste eigene Wohnung einrichten wollen, in den Hallen des Kaufhauses anzutreffen. Stichprobenartig werde die Bedürftigkeit der Kunden kontrolliert. Dass das Angebot in Erkrath großen Anklang findet, sehe man daran, dass die meisten Artikel schon nach wenigen Tagen verkauft seien. „Unser Sortiment wechselt ständig“, sagt Heimes. Denn was einmal weg sei, gebe es meist kein zweites Mal: „Alles Einzelstücke.“
Träger des Hauses ist der Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SKFM). Und es sind nicht nur die kleinen Preise, die das Kaufhaus zu einem sozialen Projekt machen. So sind die 33 Mitarbeiter Langzeitarbeitslose, die im Sozialkaufhaus eine Arbeitsstelle gefunden haben. Denn hinter den Kulissen der Warenausstellung gibt es alle Hände voll zu tun. Ansichtsfahrer besuchen die Spender und entscheiden, ob die Spende im Kaufhaus angeboten werden kann. Denn: „Nicht jede Spende ist in tadellosem Zustand“, sagt Heimes.