Erkrath Tourismus im Tal mit neuen Ideen

Erkrath. · Die Ausfälle sind derzeit enorm. Aber es gibt Ideen, um den von Corona ausgebremsten Betrieb sachte anzukurbeln.

Caterina Klusemann hat einen Automaten mit Getränken, Kuchen und Sandwiches aufgestellt.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

 Gerade erst hatte Petra Hanten-Dang in eine Fotovoltaikanlage investiert und damit klimafreundlicheres Übernachten in ihrer Fabrikantenvilla möglich gemacht – dann brachen als Folge von Corona die Buchungen weg. Allein die abgesagten Großmessen und damit fehlenden Messebesucher als Übernachtungsgäste schlagen bei ihr mit einem Verlust von 13 000 Euro zu Buche.

„Auch Wochenendgäste wegen Hochzeiten, runden Geburtstagen, Taufen und Kommunion fallen derzeit komplett weg und die Wandergruppen haben bereits bis in den Herbst hinein abgesagt. Immerhin kommen jetzt wieder die ersten Geschäftsleute“, sagt Hanten-Dang. Sie spürt, wie abhängig sie davon ist, dass größere Feste gefeiert werden dürfen, Restaurants und Museen offen sind und das nahe gelegene Düsseldorf zu Bummel und Altstadtbesuch lockt.

Relativ kontaktloses Übernachten ist bei ihr allerdings Standard, mit Wasserkocher und Kaffeemaschine auf dem Zimmer, Frühstück aufs Zimmer, Schlüsselsafe am Haus und Kartenzahlung. Die staatliche Soforthilfe von 9000 Euro hat Hanten-Dang bereits beantragt und auch bekommen, sie muss allerdings voll versteuert werden. Eine Zeit lang wird es helfen.

Vielleicht hilft aber auch das neue gastronomische Konzept von Café-Besitzerin Catarina Klusemann im Neandertal, um wieder Publikum nach Erkrath zu locken und die Pensionen zu füllen. Unter dem Stichwort „Urlaub in der Heimat“ will Klusemann vereinzelte Tische in der zum Haus Neandertal 1 gehörenden Höhle, im Wintergarten und auf der Terrasse aufstellen – die aktuellen Corona-Lockerungen machen es möglich. Dazu werde derzeit eine Karte mit Paleo-Cocktails und Paleo-Tapas erarbeitet, die Eltern genießen können, während sie die Kinder auf dem neuen Steinzeit-Spielplatz amüsieren. „Wir werden Kräuter aus der Wildnis nutzen und vergessene Gemüse. Carpaccio muss ohne Parmesan auskommen, aber mit Pinienkernen und Hanföl haben wir ihn schon bei unserem Paleo-Dinner als köstlich befunden“, sagt Klusemann. Die Cocktails sind zum Beispiel ein Gin Basil Smash mit Wacholder und zerstoßenen Kräutern. Ab Mitte Juni will Klusemann auch ihre – derzeit noch mit Regionschreiber Tilman Strasser belegte – Ferienwohnung wieder vermieten und dazu Erlebnispakete anbieten. „Während der Zwangspause sind bei uns mit Unterstützung von Mitbewohnern viele wunderbare verwunschene Ecken entstanden, wo wir kleine private Steinzeit-Dinner, Cocktails und Frühstücke servieren können. Abends kann man eine Nachtwanderung machen, morgens die Fütterung im Wildgehege beobachten, einen Kurs zu zweit im Museum buchen oder zu Fuß zum Neanderbad laufen und dort im Solebad den Sonnenuntergang genießen“, so Klusemann.