Parteien streiten über Vorgehen beim Thema Gesamtschule
CDU und BmU lehnen eine Befragung der Eltern zunächst ab.
Erkrath. Wenn es in Erkrath um das Thema Gesamtschule geht, dann wird in der Politik emotional diskutiert. Nach der Mehrheitsentscheidung im vergangenen Schulausschuss, erst einmal die Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes abzuwarten, ist die Diskussion deshalb noch lange nicht beendet. CDU und BmU haben nun eine gemeinsame Erklärung zu diesem Thema verfasst.
Darin werfen sie den Grünen und der SPD vor, seit 2002 mit aller Macht die Gründung einer Gesamtschule in Erkrath voranzutreiben. „Dabei scheint ihnen jedes Mittel recht zu sein, wie die positive Bewertung der tendenziösen und mit Desinformationen und Fehlern behafteten Umfrage der Stadtschulpflegschaft durch SPD und Grüne in der Sitzung des Aussschusses für Schule und Soziales erneut gezeigt hat.“
Ohne fortgeschriebenen Schulentwicklungsplan solle eine Elternbefragung stattfinden, damit eine Gesamtschule in Erkrath zum Zuge kommen könne. Das jedoch würde bedeuten, so CDU und BmU: „Die Hauptschule, die Realschule Hochdahl und auch das Gymnasium Hochdahl müssten in eine Gesamtschule umgewandelt werden“. Die Schülerzahlen in den Grundschulen ließen es nicht zu, dass neben Realschule, Hauptschule und Gymnasium auch noch eine Gesamtschule existieren könne.
CDU und BmU verwehren sich zudem dagegen, den Elternwillen zu ignorieren. Einer von SPD und Grünen beantragten Bedarfsanfrage bei den Eltern könnten sie aber nicht zustimmen, da diese für die Stadt bindend sei. Bei 100 Wünschen für die Gesamtschule müsste diese eingerichtet werden. Dies wäre jedoch auf die Gesamtschülerzahl (300-350) gesehen eine Minderheit. Diese würde dann die Schließung der von der Mehrheit gewünschten Schulen bewirken. Deshalb wollen CDU und BmU zunächst den Schulentwicklungsplan durch einen Gutachter fortschreiben lassen.
Detlef Ehlert, Fraktionsvorsitzender der SDP, hält die Argumente der CDU und BmU für scheinheilig. Wären sie ehrlich gewesen, so Ehlert, „hätten sie zugegeben, dass sie, weil sie im Kern keine andere Schulform wollen als das Gymnasium, jede integrative Schulform in unserer Stadt be- oder gar verhindern wollen“.