Politik lehnt Bahnhofsplanung ab
Vor allem der vorgesehene Aufzug stößt im Ausschuss auf Kritik.
Hochdahl. Die schmale Unterführung am S-Bahnhof, die engen Durchgänge auf dem Bahnsteig, wenn der Aufzug fertiggestellt sein wird — nur Ablehnung erntete das Hochdahler Projekt der Bahn am Dienstagabend im Planungsausschuss.
Ein Konzept für Alt-Hochdahl und eine Verhandlungsbasis mit der Bahn fordern die Mehrheitsfraktionen SPD, Grüne und BmU.
„Das ist ein Billig-Bahnhof“, sagte Bernhard Osterwind (BmU). Er könne nicht akzeptieren, dass der aktuelle Entwurf als behindertengerecht dargestellt werde.
Zwischen Treppengeländer und Bahnsteigkante wird sich durchquetschen müssen, wer vom langen Ende des Bahnsteigs zum Lift will — das zeigen die Planskizzen.
Nach der Öffnung der L 403 im November würde die Bahn den Umbau des Hochdahler Bahnhofs beginnen, erläuterte Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs.
Ein Aufzug solle gegenüber der Treppe eingebaut werden, eine neue Rampe solle zur Hildener Straße entstehen. Danach werde der Bahnübergang endgültig geschlossen. Dann wolle die Stadt das Umfeld freundlicher gestalten.
„Der Aufzug ist ein Gefahrenpunkt“, sagte Sabine Schimke (SPD). Wenn jemand im Gang auf die Kabine warte, Fahrgäste die Treppe herunter kämen und zusätzlich ein Fahrradfahrer durch wolle, gäbe es Probleme. „Was da geplant ist, ist eine Katastrophe“, sagte Wilfried Schmidt (CDU).
Dass die Unterführung am Bahnhof kein Fahrradweg werde, stellte Heffungs klar: „Auch auf die Gefahr, mich wieder unbeliebt zu machen: Der Ersatz für den Bahnübergang ist die L 403.“ Von einer Nische zum Warten vor dem Aufzug rate er ab — eine dunkle Ecke würde dann entstehen.
„Wir müssen uns die Situation grundsätzlich ansehen“, sagte Peter Knitsch (Grüne). Für die Hauptstraße, die Hildener Straße und die Eisenstraße solle ein Konzept erstellt werden. In dem Gebiet stünden viele Geschäfte leer, auch das sei Thema.
Einstimmig beschloss der Ausschuss, dass die Verwaltung juristische Möglichkeiten suchen soll, die Bahn zum Verhandeln zu bringen. „Da findet man immer was, was noch nicht bedacht wurde“, sagte Friedrich Faber vom Bürgerverein Hochdahl.