Projekt von Stadt und Straßen NRW Radwege werden wieder hergerichtet
Erkrath · Mit der eigenen Spur für Radler im Zuge der Sanierung der Radwege an der Bergischen Allee wird es vorerst nichts. Asphalt statt Pflaster soll für mehr Fahrkomfort sorgen.
Anfang Dezember hat die von vielen Radlern ersehnte Sanierung der maroden und teils zugewachsenen Rad- und Gehwege entlang der Bergischen Allee in Hochdahl begonnen. Sie gelten als die schlechtesten im Stadtgebiet und wurden schon häufig von Bürgern kritisiert. Die Stadt hat nun umfangreiche, in mehrere Abschnitte aufgeteilte Arbeiten angekündigt, die bis Sommer kommenden Jahres andauern. Den Anfang macht der Bereich zwischen Schimmelbuschstraße und Bruchhauser Straße in Fahrtrichtung Hilden.
Weitere Abschnitte sollen mit Beginn des neuen Jahres folgen. Wo gearbeitet wird, muss teilweise abgesperrt werden, die Allee ist dann im Baustellenbereich nur einspurig befahrbar, informiert die Verwaltung. Vorgesehen sei der Ersatz sanierungsbedürftiger Pflasterflächen durch asphaltierte Wege. Im nordwestlichen Abschnitt würden aber nur einzelne Schadstellen beseitigt, dort sei im Vergleich zur restlichen Radwegefläche noch einiges „in nahezu einwandfreien Zustand“, heißt es aus dem Rathaus.
Finanziert werden die – von der Stadt ausgeführten – Arbeiten vom Landesbetrieb Straßen NRW, der eigentlich für die Rad- und Gehwege an der L 403 zuständig ist. Darüber gibt es eine sogenannte Verwaltungsvereinbarung. So weit, so gut, aber Erkraths Grüne drängen auf noch mehr Komfort für Radfahrer in diesem Bereich. Die Partei hatte sich im Mobilitätsausschuss mit ihrem Antrag durchgesetzt, die anstehende Sanierung möge genutzt werden, um mit Straßen NRW darüber zu verhandeln, ob die Planung ausgesetzt und dafür andere Alternativen, etwa die Nutzung jeweils einer Fahrspur der Bergischen Allee für den Radverkehr, umgesetzt werden könnten.
Straßen NRW pocht darauf, die Sanierung durchzuziehen
Dies würde der Bewegungsfreiheit und Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern dienen und zugleich den häufig zu schnellen Autoverkehr auf der Allee bremsen. Erkraths Verwaltung hatte daraufhin nachgehakt. Doch Straßen NRW pocht darauf, die Sanierung wie geplant durchzuziehen. Die Stadt habe sich zu den Maßnahmen, die der Verkehrssicherheit dienten, verpflichtet und müsse ohne weitere Verzögerungen tätig werden. Zukünftige Maßnahmen schließe das aber nicht aus. „Bezüglich der beantragten separaten Führung des Radverkehrs auf der Fahrbahn kann ich Ihnen in Aussicht stellen, diese im Rahmen der nächsten Straßensanierung mit auf die bei solchen Maßnahmen abzuarbeitende Prüfliste zu setzen“, heißt es in dem Schreiben von Straßen NRW an die Stadt Erkrath.
Allerdings wird dann zunächst ein Verkehrsgutachten fällig, das „die Leistungsfähigkeit des verbliebenden Restfahrbahnquerschnittes“ untersucht. Kommt dieses Gutachten zu dem Ergebnis, dass die Fahrspuren für den Autoverkehr entbehrlich sind, steht eine „grundlegende Neuplanung“ an. „Des Weiteren wäre eine solche Maßnahme über den Regionalrat zu priorisieren und zu beschließen. Dieser Prozess und die weiteren Abstimmungen mit den Beteiligten werden erfahrungsgemäß sicherlich einige Jahre in Anspruch nehmen“, so Straßen NRW.
Würde der Radweg tatsächlich auf die Fahrbahn verlegt, müsste sich zudem die Stadt künftig um Unterhalt und Verkehrssicherung des Wegs kümmern. Klingt alles nicht danach, dass es in absehbarer Zeit etwas werden könnte damit, auf der Bergischen Allee jeweils eine Spur pro Fahrtrichtung für den Radverkehr zu reservieren.