Ratinger Radwege Radweg-Ausbau schreitet voran

Ratingen · Projekt auf der Fritz-Bauer-Straße: Die Besonderheit dieser Maßnahme besteht darin, dass sie von der Stadt realisiert wird, obwohl das Land NRW zuständig ist. Das hat aber keine Kapazitäten frei. Die Arbeiten schreiten zügig voran.

Derzeit laufen die Arbeiten am Radweg auf der Fritz-Bauer-Straße.

Foto: Achim Blazy (abz)

Mitunter bekommt  die Stadtverwaltung – auch aus den Reihen der Politik – herbe Kritik ab: zu langsam, zu bürokratisch, die falschen Prioritäten setzend. Doch dies ist nur eine Seite der Medaille. Denn es gibt auch viele positive Beispiele für entschlossenes Handeln.

Ein Vorzeigeprojekt: Die Stadt saniert den westlichen Radweg entlang der Fritz-Bauer-Straße (L 239) zwischen Lintorf und Ratingen Mitte. Nachdem der Bau- und Vergabeausschuss die Tiefbauarbeiten in seiner Sitzung im Oktober vergeben hatte, starteten die Arbeiten zeitnah. Bis zum Frühjahr wird nicht nur die extrem schadhafte Fahrbahn zwischen Jägerhof-Brücke und Lintorf erneuert, sondern auch erstmals eine Beleuchtung installiert.

Die Besonderheit dieser Maßnahme besteht darin, dass sie von der Stadt realisiert wird, obwohl die Landesstraße sich im gesamten betroffenen Abschnitt in der Straßenbaulast des Landes NRW befindet. Wegen der knappen Kapazitäten beim Landesbetrieb Straßen.NRW war jedoch mit einer baldigen Sanierung des Radwegs nicht zu rechnen, obwohl sich die Fahrbahnoberfläche auf dem betroffenen Abschnitt in einem sehr schlechten Zustand befindet. Daher folgte der zuständige Fachausschuss für Mobilität des Rates einem Vorschlag der Verwaltung, hier selbst in Vertretung des Landesbetriebs tätig zu werden.

Ein weiterer ausschlaggebender Grund für diese ungewöhnliche Vorgehensweise ist die große Bedeutung dieser Strecke für den Radverkehr in Ratingen. Wegen seiner Siedlungsstruktur gibt es auf Ratinger Stadtgebiet zahlreiche Radwege an Landes- oder Kreisstraßen, die dann außerhalb der Siedlungsgebiete auch durch den Landesbetrieb oder die Kreisverwaltung unterhalten werden müssen. Auf solchen Strecken kann die Stadt Ratingen allenfalls indirekt Einfluss auf den Zustand der Wege nehmen.

Neuer Asphalt und Beleuchtung für Fritz-Bauer-Straße

An der Fritz-Bauer-Straße bot sich die Gelegenheit, eine der wichtigsten Verbindungen zwischen zwei Ortsteilen in Ratingen nicht nur mit einer radelfreundlichen Asphaltdecke zu versehen, sondern sie auch zu beleuchten und damit die Verkehrssicherheit deutlich zu erhöhen. Auf dem Teilstück zwischen Jägerhofbrücke und Lintorf wird die Verkabelung für die Leuchten vorbereitet, auf dem Abschnitt zwischen Brücke und Ratingen Mitte kommen Solarleuchten zum Einsatz.

Dort ist die Asphaltoberfläche in einem guten Zustand und muss nicht saniert werden. Die Kosten für die Sanierung in Höhe von rund 550 000 Euro werden der Stadt Ratingen durch den Landesbetrieb Straßen.NRW erstattet. Die Kosten für die Beleuchtung in Höhe von rund 480 000 Euro muss die Stadt selbst tragen. Und die Arbeiten schreiten voran und werden nun auf dem südlichen Abschnitt zwischen Ratingen Mitte und Jägerhofbrücke forciert. Daher muss der gesamte westliche Radweg zwischen der Einmündung Stadionring und Lintorf bis zum 17. Dezember gesperrt bleiben.

Der Fuß- und Radverkehr wird über den Weg auf der östlichen Straßenseite umgeleitet. Die Bushaltestellen Götschenbeck und Am Angerpark bleiben aber in beiden Richtungen in Betrieb.

Zwischen Stadionring und Jägerhofstraße wird zwar nicht der Belag erneuert (dort ist der Asphalt noch völlig in Ordnung), aber auch dieser Abschnitt wird beleuchtet. In den nächsten Tagen werden die Fundamente für die dort vorgesehenen Solarleuchten hergestellt.

Auf dem Abschnitt zwischen Jägerhofstraße und Autobahnauffahrt wurde in der vergangenen Woche in Nachtarbeit bereits die neue Fahrbahndecke gezogen. Dort sind nun noch Restarbeiten zu erledigen, bevor die Baustelle in die Weihnachtspause gehen wird. Ab Januar wird dann der Abschnitt zwischen Autobahn und Lintorf erneuert. Die Arbeiten sollen im April des kommenden Jahrs abgeschlossen sein, teilte die Stadtverwaltung  zu den weiteren Planungen mit.