S-Bahnhof Hochdahl: Düstere Verbindungen
Der Streit zwischen Bahn und Stadt über Gestaltung des Haltepunkts Hochdahl geht weiter.
Hochdal. Die Trennung von Alt-Hochdahl in zwei Teile und ein Fiasko für Behinderte: Nach Meinung der Mitglieder des Planungsausschusses wären das die Folgen, wenn die Bahn den Hochdahler Bahnhof nach ihren Vorstellungen umbaut.
Zur Erinnerung: Die Bahn will den in die Jahre gekommenen Haltepunkt sanieren. Doch die Pläne gehen den Politikern nicht weit genug — und zwar fraktionsübergreifend. Sogar von einem „Billig-Bahnhof“ ist die Rede.
Im Oktober hatte der Ausschuss daher die Verwaltung beauftragt, juristische Möglichkeiten zu suchen, um eine Handhabe für die Stadt zu erreichen — und den eigenen Vorstellungen näher zu kommen.
„Man sollte den Stadtteil nicht mit einer Wand zerschneiden — und sei sie auch grün“, sagte der Bürgervereinsvorsitzende Friedrich Faber — und meint damit die Ortsteile dies- und jenseits der Bahnstrecke. Einzige Verbindung, wenn in Kürze der Bahnübergang dichtgemacht wird, wäre der Tunnel unter dem Bahnhof.
Ulrich Schimschock (SPD) meinte: „Die schmale Unterführung ist nicht breit genug, um beide Hochdahler Teile zu verbinden.“ Außerdem sei das ganze Projekt so, wie es von der Bahn geplant ist, nicht behindertengerecht, ergänzte Peter Knitsch von den Grünen.
„Vom Standpunkt der Bahn ist der Haltepunkt mit dem Einbau eines Aufzugs behindertengerecht“, sagte Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs. Eine Rampe zur Hildener Straße, wie sie von der Politik gefordert wird, sei darin nicht enthalten.
Aber: Das Unternehmen habe grünes Licht gegeben, die Rampe im Rahmen des Förderprogramms „Mobilitätsoffensive II“ mit öffentlichen Mitteln zu finanzieren. Wenn die Stadt das Verfahren aus juristischen Gründen verzögere, könne das die Rampe gefährden, sagte Heffungs.
Für die Rampe hatte ein Ingenieurbüro im Auftrag der Stadt Alternativen zum Bahn-Entwurf vorgelegt. Der Ausschuss bevorzugt die „Eckvariante“ genannte Lösung: Ein Zugang an der Hildener Straße führt zunächst in Richtung auf den jetzt noch bestehenden Bahnübergang bis zu einem Absatz.
Dort können Fußgänger auf eine Treppe wechseln, die Rampe für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte führt weiter in Richtung Ziegeleiweg und dann zurück zur Unterführung.