Thekhaus: Künstler wollen eigenes Haus
Die Idee, das Übergangsheim Thekhaus umzuwidmen, wird gleich von mehreren Künstlern als die ihrige ausgegeben.
Hochdahl. Die Idee klingt gut: Das alte Thekhaus, die ehemalige Schule am Eingang zum Neandertal, wird aufgewertet und nicht mehr als Obdachlosenunterkunft, sondern als Haus für Künstler genutzt. Dort könnten Ateliers entstehen, aber auch Räume für Ausstellungen, Kleinkunst oder kleine Konzerte.
„Und im Keller ließen sich Proberäume für junge Musiker einrichten“, sagt Wolfgang Sendermann. Der Erkrather Künstler, der sich mit Hyacintha Hovestadt, Werner Rutz und Eva Pannée ein Atelier an der Hauptstraße teilt und die Idee des Kunstweges sowie der Statt-Galerie auf den Weg gebracht hat, fügt hinzu: „An diesem Projekt bin ich seit 2008 dran.“
Es sollte im Rahmen der Umsetzung des Masterplans Neandertal realisiert werden, ist aber aus Gründen der Finanzierbarkeit wieder von der entsprechenden Projektliste genommen worden. „Man sollte nicht nur das Neandertal auf Vordermann bringen und die Ränder vergessen“, sagt Sendermann.
Doch er ist nicht der Einzige, der die Idee für das Thekhaus als Haus für Künstler gehabt haben will. Auch Ralf Buchholz, Gründer der Neanderartgroup, die früher „Neanderart“ hieß, beansprucht die Idee für eine neue Nutzung des alten Gebäudes für sich. „Herr Sendermann und ich hatten die gleiche Idee“, sagt Buchholz auf Nachfrage. „Das ist eines der Projekte, das die Neanderartgroup mit angepackt hat.“
Dass Wolfgang Sendermann Mitte des Jahres aus der Künstlervereinigung ausgetreten ist, heiße nicht, dass die Gruppe das Künstlerhaus nicht mehr verwirklichen will. „Ich pflege die erforderlichen Kontakte zu den Erkrather Handwerkern und habe in dieser Sache auch schon Otmar Langer, den Vorsitzenden des Handwerkerkreises, kontaktiert“, sagt Buchhholz. Und auch mit der Stadt tausche er sich regelmäßig aus — nicht nur beim Projekt Thekhaus.
Seit dem Sommer 2009 steht Sendermann mit dem Erkrather Planungsamtsleiter und Nachfolger von Werner Rutz, Alexander Weis in Kontakt. Auch mit Kämmerer Heribert Schiefer hat er schon gesprochen. „Der fand die Idee auch ganz gut“, sagt Sendermann, der sich mit Rutz, der jetzt im Ruhestand ist, schon über Finanzierungsmöglichkeiten informiert hat. „Wir könnten eine Genossenschaft oder einen Verein gründen“, sagt Sendermann. Die Stadt würde — so die Idee — das Gebäude zur Verfügung stellen, müsste aber nicht mehr für die laufenden Kosten (Strom und Heizung) aufkommen. Die würden die Künstler übernehmen.
Weil Sendermann weiß, dass es nicht Hobbyhandwerker sein können, die ein solches Haus renovieren, schlagen er und seine Mitstreiter vor, den alten, vor dem Haus stehenden und vor einigen Jahren ausgebrannten Container, in Ordnung zu bringen, umzubauen und als Künstlercafé zu nutzen.