Sanierungsfall Bahnstraße
Die Einzelhändler in der Fußgängerzone erwarten von der Stadt, dass sie die Schäden in der Pflasterung behebt.
Erkrath. „Eine Sanierung ist schon seit Jahren überfällig“, sagt der Sprecher der Erkrather Werbegemeinschaft, Peter Müller. „Von daher würden wir uns wirklich freuen, wenn es endlich mal losgeht.“ Gemeint ist die aus Sicht der Einzelhändler „dringende Instandsetzung“ der Fußgängerzone.
„Immer wieder brechen Pflastersteine heraus“, klagt der Rundfunk- und Fernsehtechniker vom Finkenweg. „Manche Ladeninhaber sammeln die Brocken schon in ihren Geschäften.“
Hoffnungen macht der Werbegemeinschaft mit ihren 20 Mitgliedern sowie den anderen Geschäftsinhabern entlang der Bahnstraße ein Gutachten, das der Stadt seit November vorliegt.
„In diesem Papier ist der Zustand dokumentiert“, sagt der stellvertretende Leiter des Tiefbauamtes, Ralf Kentgens. „Es heißt zwar nicht, dass die Fußgängerzone nicht mehr verkehrssicher ist. Wohl aber, dass Handlungsbedarf besteht.“
Insbesondere betroffen seien die rötlichen Natursteinbänder rechts und links der eigentlichen Betonsteinpflasterung. „Viele Steine sind lose oder abgesackt. Andere fehlen mittlerweile komplett.“ Die Natursteinbänder erfüllen in erster Linie dekorative Zwecke.
Was die Kosten einer Sanierung der Fußgängerzone angeht, weiß Kentgens ihre Höhe noch nicht zu beziffern. „Das wird natürlich nicht die Größenordnung des Hochdahler Marktes erreichen“, sagt der Tiefbauexperte.
„Ganz umsonst ist aber auch die Bahnstraße nicht zu haben. Zumal wir dann sicher auch die Natursteinpflasterung in der Mitte genauer unter die Lupe nehmen werden.“
Auch Peter Müller und der Werbegemeinschaft ist klar, dass die Finanzierung der Sanierungsmaßnahmen das größte Problem darstellt — zumal der städtische Haushalt zwar vom Rat mehrheitlich verabschiedet wurde, die Genehmigung seitens der Kommunalaufsicht des Kreises Mettmann jedoch noch aussteht.
„Die Bahnstraße muss natürlich nicht von heute auf morgen komplett saniert werden“, sagt Peter Müller und signalisiert damit Verständnis für die prekäre Lage der Stadt. „Aber den Leuten wird schon seit Jahren etwas versprochen und nicht gehalten. Wir wollen endlich sehen, dass sich etwas tut. Schließlich sind wir allesamt gute Gewerbesteuerzahler.“
Besonders laut war der Aufschrei in Alt-Erkrath geworden, als es im Ortsteil Hochdahl an die Erneuerung des Marktes ging. Rund 1,5 Millionen Euro hat das am Ende nicht ganz unumstrittene Projekt gekostet. „Dass dort etwas geschehen musste, stand außer Frage“, sagt Müller. „Aber jetzt sollte doch so langsam mal die Bahnstraße an die Reihe kommen.“