Kindergarten-Kooperation: Gemeinsam fürs Kind

Die fünf Kindergärten in Alt-Erkrath wollen stärker zusammenarbeiten.

Erkrath. Kindertagesstätten stehen in einer unausgesprochenen Konkurrenz zueinander. Sie befinden sich im Wettbewerb um Kinder und Betreuungszeiten, denn davon sind die Zuschüsse abhängig, die ihnen das Land gewährt.

Bei der Organisation von Bildungsveranstaltungen für Mütter und Väter waren die Teams der Kitas bisher auf sich alleine gestellt, mussten häufig Informationsabende wegen mangelnder Teilnahme absagen. Auch im Katholischen Familienzentrum St. Johannes der Täufer, zu dessen zentralen Aufgaben regelmäßige Angebote und auch die Durchführung von Bildungsveranstaltungen gehören, ist die Resonanz darauf eher mäßig.

„Das hat uns auf die Idee gebracht, mit den anderen Kitas im Stadtteil zu kooperieren“, sagt Bernd Roland. Er wurde im vergangenen Jahr als Mitglied des Kirchenvorstandes von St. Johannes der Täufer in den Kindergartenausschuss berufen und begleitet das Familienzentrum der Gemeinde.

„Erstmals überwanden alle Träger und Kita-Leitungen auf Stadtteilebene ihre sonst übliche Konkurrenzbefangenheit“, sagt Roland. „Im vergangenen Jahr gelang der entscheidende Durchbruch zur Bildung der Interessengemeinschaft Elternbildung in Alt-Erkrath.“ Es sei bemerkenswert, dass mit der Elternbildung der Durchbruch zur Zusammenarbeit gelungen sei.

Durch die Kooperation der fünf Einrichtungen sollen möglichst viele Mütter und Väter im Stadtteil erreicht, ihre elterliche Kompetenz gesteigert werden. „Wir bewerben Informationsabende jetzt in allen Einrichtungen und wollen so die Resonanz steigern“, sagt Roland. Ihn freut besonders, dass auch das Jugendamt die Kooperation unterstützt und den Kindertagesstätten in Trägerschaft der Stadt ( Falkenstraße, St. Katharina und Schinkelstraße) die Freigabe zur Mitarbeit erteilt hat.

Zu vier gemeinsamen Elternveranstaltungen im Jahr will die Interessengemeinschaft Elternbildung einladen. „In diesem Jahr wurden die bereits vom Familienzentrum geplanten Infoabende übernommen, aber im kommenden Jahr organisieren wir die Veranstaltungen gemeinsam“, sagt Roland. „Jede Einrichtung soll sich einbringen.“

Der evangelische Kindergarten beispielsweise habe die Eltern nach bevorzugten Themen befragt. Auch deren Wünsche sollen dann berücksichtigt werden. Über Alt-Erkrath hinaus werden die Abende allerdings nicht angekündigt. Roland: „Es hat sich bereits in der Vergangenheit bestätigt, dass die Hochdahler nicht nach Alt-Erkrath kommen.“

Aber Roland kann sich vorstellen, dass sich die Interessengemeinschaft auch bei anderen Themen engagiert. „Gemeinsam können wir uns ganz anders artikulieren und zum Beispiel Politikern gegenüber, sowohl auf kommunaler als auch Landesebene, geschlossen auftreten.“