Schon bald werden Wünsche wahr
Rund 100 gelbe Sterne warten in den vier Sparkassen-Filialen darauf, vom Baum gepflückt zu werden. Auf jedem steht ein Wunsch, der auf seine Erfüllung hofft.
Erkrath. Es sind gar keine großen, sondern teils fast erschreckend elementare Dinge, die manchem fehlen: Eine Trinkflasche für einen Säugling und ein Strampelanzug zum Beispiel, zwei Spazierstöcke, ein kuscheliger Schlafanzug, eine Kiste mit Leckereien, ein Einkaufsgutschein für einen Supermarkt oder einen Drogeriemarkt. Aber genau darum geht es eben, sagt Patin Marianne Koch, Mitorganisatorin der Wunschbaum-Aktion in der Kreissparkasse — dort helfen, wo es am nötigsten es.
Regina Wedding, Patin und Vize-Bürgermeisterin
Koch und ihre Mitstreiter haben auch gar keine Sorge, dass die Zettel, die jetzt für jedermann sichtbar in der Eingangshalle hängen, nicht weggehen könnten. Im Gegenteil: „Die Leute fragen schon Wochen vorher, wann die Bäume denn geschmückt werden, und es muss regelmäßig nachgehängt werden“, sagt Silvia Gabler von der Kreissparkasse. Im Grunde habe sie nur eine Sorge: Dass der Wunschbaum wegen der Heizungsluft zu schnell zu viele Nadeln verliert.
Wer helfen will, hat jetzt die freie Wahl unter den Wunschkarten, die in vier Kreissparkassen-Filialen auf Abnehmer warten — insgesamt über 100 Exemplare. Bis zum 20. Dezember sollte die gute Gabe in der jeweiligen Sparkassenfiliale abgegeben werden, denn die Geschenke sollen den Empfängern noch vor Heiligabend überreicht werden. Ausgewählt wurden jene, die dann beschenkt werden, übrigens von örtlichen sozialen Einrichtungen wie beispielsweise Caritas, Diakonie und Tafel, aber auch von Flüchtlingshelfern. Missbrauch soll auf diese Weise vermieden werden, betont Patin und Vize-Bürgermeisterin Regina Wedding, durch den Kontakt mit engagierten Leuten vor Ort, die wissen, wer wirklich etwas braucht. Es gibt also Wünsche von Erkrather und von syrischen Kindern, von Alleinerziehenden und Familien, von Rentnern, von physisch und psychisch Kranken. Und sie haben nicht nur materielle Wünsche, sondern freuen sich beispielsweise über einen Zoo- oder einen Schwimmbadbesuch. Auch der Flughafen kann so ein Sehnsuchtsziel sein, weiß Wunschbaum-Pate Erhard Tönjes von der Stiftung Abendsonne und der Jugendstiftung Erkrath.
Er war jüngst mit zwei syrischen Flüchtlingskindern dort, die sich nichts sehnlicher wünschten, als einmal eine Landung des Luftgiganten A 380 zu erleben.
Die mit Abstand meisten Wünsche werden aber in Päckchenform erfüllt, manchmal auch in Paketform, wie Regina Wedding erzählt: „Einmal wünschte sich jemand Leckereien — und wir bekamen von dem Spender ein Paket, das wir kaum tragen konnten.“