Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer: Soziales Schwergewicht
Der Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer feiert sein 25-jähriges Bestehen. Die Angebote für Bedürftige sind breitgefächert.
Erkrath. Wer gibt Arbeitslosen eine Chance? Wer versucht, Schulschwänzer zurück in diese Klasse zu bringen? Wer bietet zum kleinen Preis einen Bügel- und Einkaufsservice an? Antwort: der Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer (SKFM). In diesem Monat feiert der Verein sein 25-jähriges Bestehen. Gestern wurde das Jubiläum mit einem Festprogramm in den Räumen des Secondhand-Kaufhauses an der Helena-Rubinstein-Straße in Alt-Erkrath begangen.
Nach einem Wortgottesdienst mit Pfarrer Suitbert Junior und einer Gesprächsrunde mit Vertretern aus der Politik konnten die rund 150 Gäste aus Verwaltung, kommunaler Politik, dem Vorstand des Vereins sowie dem ehrenamtlichen Bereich auf eine Zeitreise durch die Vereinsgeschichte gehen.
Der SKFM betreibt seit vielen Jahren verschiedene soziale Projekte. Dazu zählt das Projekt „Rundum“ in Alt-Erkrath, wo Menschen mit wenig Geld gebrauchte Möbel, Kleidung und weitere Gebrauchsgegenstände zu günstigen Preisen erwerben können — wie eine Dielenkommode für 15 Euro.
Zudem wird mit dem Secondhand-Kaufhaus ein weiterer sozialer Aspekt abgedeckt: „Wir beschäftigen hier Langzeitarbeitslose, die durch die Arbeit wieder an einen geregelten Alltag gewöhnt werden sollen“, sagte Vereinsvorsitzender Alfons Pieper.
Zudem betreibt der Sozialdienst einen Secondhandladen in Sandheide. Dort wird neben gebrauchter Kleidung auch Haushaltswäsche angeboten.
Zu den weiteren Arbeitsfeldern des Vereins zählen der Offene und für Schüler verpflichtende Ganztagsunterricht. Ersteren, der freiwillig von Schülern besucht werden kann, realisiert der SKFM in der Johannesschule. Die Pflichtvariante unterstützt der Verein am Gymnasium im Neandertal.
Ein wichtiges Angebot des Vereins, so Pieper, sei zudem die Schuldnerberatung. Menschen, die mit ihrer Schuldenlast nicht mehr klarkommen, können dort mit Hilfe von Beratern unter anderem einen Haushaltsplan erstellen.
Finanziell wird der SKFM auch von der Stadt Erkrath unterstützt. „Ich freue mich, dass die Stadt unsere Arbeit würdigt“, sagte Vereinsvorsitzender Pieper — aus gegebenem Anlass. Denn für das Jahr 2012 übernimmt die Stadt einen Fehlbetrag in Höhe von 21 000 Euro.
Und auch beim Projekt „Zündstoff — Die 2. Chance“, das Schulverweigerer zurück in den Unterricht holen soll, springt die Stadt ein. Nachdem die Finanzierung durch den Europäischen Sozialfonds eingestellt wurde, übernimmt nun die Stadt 50 000 Euro.
Das Thema Finanzen nahm Pieper auch zum Anlass, um dem Engagement der 100 Ehrenamtler des Vereins zu danken. „Sie sind die Grundvoraussetzung dafür, dass wir unsere Arbeiten so leisten können, wie wir sie leisten“, sagte der Vorsitzende.