Stadt der maroden Brücken
Elf Konstruktionen bedürfen nach Meinung der Verwaltung dringend der Sanierung. Die Kosten sind sechsstellig.
Hochdahl. „Die baulichen Mängel sind so gravierend, dass wir die Brücke kurzfristig sperren mussten“, sagt Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs. Und so, wie es aussehe, sei die Konstruktion auch nicht mehr zu retten.
Gemeint ist die nur wenige Meter lange Brücke am Sandfang im Grünzug Sedental, rund 100 Meter östlich des Hochdahlhauses. Sie diente über Jahrzehnte hinweg als Wegeverbindung zwischen der Schildsheider- und der Rankestraße.
Mittlerweile jedoch sei die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet, betont Heffungs. So ist das Geländer verrostet, die Holzbohlen sind morsch und teilweise schon längst nicht mehr an der Stelle, an der sie mal mit dicken Schrauben verankert worden waren.
Eine Sperrbarke, davor gepflanzte Sträucher und ein Sackgassen-Schild mit dem Hinweis „Brücke gesperrt“ verhindern seit kurzem das Überqueren.
Einen Ersatz wird es laut Heffungs nicht geben. „Wenn die Brücke weg ist, bleibt sie weg.“ Schließlich gebe es in dem Grünzug genügend andere Wegeverbindungen, um von A nach B zu kommen.
Die Kosten für den Abriss würden sich, so der Amtsleiter, „wohl auf wenige tausend Euro“ beschränken. „Allerdings sind dafür im laufenden Haushalt keine Mittel vorgesehen“, sagt Heffungs.
Auch für die Brücke direkt neben dem Hochdahlhaus sind die Tage gezählt. Ihr Abriss steht am Mittwochauf der Tagesordnung des Planungsausschusses. „An dieser Stelle wird es aber einen Ersatz geben“, sagt Heinz-Peter Heffungs. Schließlich sei sie die einzige Möglichkeit, um vom Hochdahlhaus in Richtung Grünzug zu gelangen. „Und“, so der Tiefbauamtsleiter, „sie dient als Schulweg von der Schildsheider Straße zum Schulzentrum Rankestraße.“
Rund 60 000 bis 70 000 Euro hat die Stadtverwaltung für den Abriss des 35 Jahre alten Bauwerks im kommenden Jahr veranschlagt — einschließlich Abriss, Neubau und Anpassung an den Fußweg. Allerdings rät Heffungs davon ab, erneut eine Holzkonstruktion zu wählen. „Dafür ist es in dem Grünzug zu feucht.“ Pilze und Grünspan fördern den Verfall.
Das Thema „Brücken und deren Sanierung“ beschäftigt den Tiefbauamtsleiter schon seit langem. Schließlich ist an vielen über Jahre hinweg nichts gemacht worden. „Sie haben teils Jahrzehnte auf dem Buckel und sind außerdem rege in Gebrauch — da bleibt es nicht aus, dass ihr Zustand zu wünschen übrig lässt.“
Neben der Spannbetonbrücke an der Hackberger Straße und der Fußgängerbrücke an der Düsselstraße stellen aus Sicht der Verwaltung elf weitere Brücken dringende Fälle dar. Ihre Sanierung wird entweder noch in diesem, spätestens aber in den kommenden beiden Jahren in Angriff genommen.