Stadt gibt neue Brücke über die Düssel frei
Über zwei Jahre haben die Bewohner am Brockerberg auf den direkten Weg zum Bahnhof gewartet.
Erkrath. Schon um 8.15 Uhr war Dienstagmorgen an der Düsselstraße alles vorbei: Die neue Brücke über den Fluss war über Nacht angeliefert worden und innerhalb von einer knappen Stunde überspannte die Bogen aus rot lackiertem Aluminium die Düssel.
„Das ist ja eine Überraschung“, sagte Hans Bochem, als er beim Morgenspaziergang mit dem Hund vorbeikommt. Er wohnt am Brockerberg und ist mehr als freudig überrascht, dass nach der langen Hängepartie mit der Brücke endlich der direkte Weg zum Erkrather Bahnhof wieder frei ist.
Mehr als zwei Jahre war der Weg über die Düssel versperrt, weil die alte Holzbrücke marode war. Einmal ist sogar fast ein Sankt Martin auf dem baufälligen Konstrukt mit dem Pferd gestürzt.
„Endlich“, freut sich auch Gerda Renner. Auch sie ist mt ihrem Hund unterwegs. Es sei immer ein Ärgerniss gewesen, nicht direkt über das Wasser zu kommen, sondern Umwege gehen zu müssen. Und außerdem: „Gut sieht die neue Brücke aus“, findet sie.
Das Konstrukt aus Aluminium ist über Nacht von einer Firma vom Bodensee per Schwertransport angeliefert worden. Um 17 Uhr sind die Arbeiter losgefahren, um kurz vor acht waren sie da. Am Vormittag mussten dann nur noch die Haltepunkte auf den Lagerböcken — die von der Stadt im Vorfeld hergerichtet worden waren — einzementiert werden. Gegen zwölf schon wollten die Männer auf dem Weg zurück Richtung Konstanz sein.
„Ich habe heute morgen aus dem Fenster geschaut, da war alles schon erledigt“, sagt auch Paul Hobel. Er ist Anwohner der Düsselstraße und steht neugierig am Zaun, der die Erkrather noch an der Benutzung der Brücke hindert. Hobel hadert ein wenig mit der neuen Konstruktion: „Ob eine neue Brücke wirklich sein musste?“ Die alte aus Holz habe viel besser ins Bild gepasst. Sie sei zwar sanierungsbedürftig gewesen, aber der Neubau mit der roten Lackierung sei noch gewöhnungsbedürftig.
Dass der Weg über die Düssel nun wieder ohne Umweg möglich ist, sei aber in jeden Fall gut. „Freunde von uns wohnen auf der anderen Seite und der Weg über den Schulhof der Albert-Schweitzer-Schule ist schon sehr dunkel gewesen“, sagt er im Hinblick auf seine Frau, die dort nur sehr ungerne lang gegangen sei.