Unmut in Erkrath Gutachter findet Lecks am Stadtweiher

Erkrath. · Verwaltung ist geschockt über die vielen Falschinformationen zum Gewässer.

Der niedrige Wasserstand im Stadtweiher liegt offenbar daran, dass mindestens zwei Zuläufe versiegen.

Foto: Cordula Hupfer

Auch im Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung (ASW) stand jetzt der Zustand und die Zukunft des Hochdahler Stadtweihers auf der Tagesordnung. Erneut hatten sich zahlreiche Anwohner eingefunden. Der Teich ist verschlammt, es ist kaum Wasser darin, weil offenbar der Zufluss anderswo versickert. Mit Blick auf die Zuhörer beantragte Barbara Geis-Kuchenbecker (Bündnis 90/Die Grünen), den Unterpunkt, der erst unter Top fünf als einer von mehreren zur Beschlussfassung kommen sollte, vorzuziehen. Mit einer Stimme Mehrheit stimmte der Ausschuss zu, was von den Zuhörern mit Applaus quittiert wurde.

Auf Einladung der Verwaltung sprach der Sachverständige, Olaf Schlag vom Ingenieurbüro Beck aus Wuppertal, über den bisherigen Stand der Untersuchungen. Doch bevor der Experte zu Wort kam, nutze Bürgermeister Christoph Schultz die Gelegenheit, sich an die rund 100 Besucher zu wenden: „Wir von der Verwaltung sind geschockt, wie viele Falschinformationen zum Stadtweiher in Umlauf waren und sind.“ Er versicherte, dass der Stadtweiher dauerhaft erhalten werde, und das in seiner jetzigen Ausdehnung. „Die Panikmache, dass ein Teil des Weihers zugeschüttet und bebaut werden soll, hat uns von der Verwaltung entsetzt und überrascht,“ sagte der Bürgermeister.

Sedenthaler Bach ist in der Willbeck nicht angeschlossen

Im Anschluss erklärte der Sachverständige: „Der Weiher wird aus drei Zuflüssen gespeist, dem Sedenthaler Bach sowie dem Kattendahler und dem Millrather Graben. Da in der letzten Zeit mehr Wasser versickert als zufließt, haben wir die Bachläufe untersucht und festgestellt, dass zum Beispiel der Sedenthaler Bach hinter der Freikirche in der Willbeck nicht angeschlossen zu sein scheint oder eventuell einfach im Kanalsystem verschwindet, was genauso schlimm wäre.“ Der Millrather Graben fließt hingegen beim Sandfang am Hochdahlhaus hinein, komme aber dahinter nicht mehr hinaus, was auf Undichtigkeiten hinwiese. Aber einen Vorteil habe es auch, dass der Bach trockengefallen sei: So falle die Entschlammung des Stadtweihers leichter. Diese Maßnahme wurde ebenso einstimmig beschlossen wie drei Feierabendmärkte in Alt-Erkrath im Sommer 2020. Jörn Wessendorf, Fachbereichsleiter Stadtplanung, Umwelt und Vermessung, teilte zu Beginn der Sitzung mit, dass es am 9. Oktober eine weitere Bürgerbeteiligung zum „Campus Sandheide“ geben werde. Ort und genauer Zeitpunkt werden noch veröffentlicht.

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