Stadtwerke wollen Glasfaser vorantreiben
Erkraths Telefonnetz ist in die Jahre gekommen. Die Stadtwerke investieren jetzt 1,7 Millionen Euro in neue Anschlüsse.
Erkrath. Die Stadtwerke Erkrath treiben den Ausbau voran. Ab November sollen Glasfaser-Anschlüsse ins Haus (FTTH) auch für Privatkunden in Teilbreichen der Stadt erhältlich sein. Die Stadtwerke stehen in Konkurrenz mit den großen Internetanbietern wie Telekom, Vodafone und Unitymedia. „Wir müssen jetzt handeln“ sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Gregor Jeken.
Gregor Jeken, Geschäftsführer der Stadtwerke
Das Kupferleitungs-Telefonnetz ist über 50 Jahre alt und genügt den heutigen Anforderungen für Geschäftskunden und Multimedia-Nutzer nicht mehr. Mehrere Signale in einem Kupferkabel beeinträchtigen sich gegenseitig. Mit Glasfasern kann ein Vielfaches an Signalen gleichzeitig störungsfrei übertragen werden, außerdem ist die Übertragungsrate viel schneller.
Da vor allem Firmen schnelles Internet für ihre Konkurrenzfähigkeit brauchen, hat der Glasfaser-Ausbau in Erkrath im Gewerbegebiet Unterfeldhaus begonnen. „Wir haben einen Businessplan errechnet und sind im Mai mit dem Vertrieb gestartet“, so Gregor Jeken.
Man wolle 1,7 Millionen Euro investieren. Deutschland steht weltweit an drittletzter Stelle, was die Abdeckung mit Glasfaser angeht. Die Stadtwerke wollen vorangehen und einen Masterplan für Erkrath erstellen. Zunächst wurde ein „Point of Presence“ an der A3 nordöstlich von Unterfeldhaus eingerichtet, um das lokele Netz an das Weltsignal anzuschließen. Von dort aus wurden Hauptleitungen nach Unterfeldhaus und nach Nord-Hochdahl bis zur Zentrale der Stadtwerke verlegt. Privakunden, die nahe dieser Hauptleitungen wohnen, können als erstes angeschlossen werden. Die Verfügbarkeit für sein Grundstück kann jeder Interssierte im Internet prüfen. Dort findet sich auch eine Übersicht über alle Produkte sowie eine Preisliste. Dazu gehört auch Fernsehen in HD Qualität und Telefonieren. „’Lichtwelle Erkrath’ ist unsere neue Marke für schnelle Kommunikation und soll sich einprägen“ so Gregor Jeken. Vor allem in Hochdahl gebe es noch „weiße Flecken“ mit Internet-Anschlüssen unter 50 Megabit/Sekunde (Mbit/s).
Mit Glasfaser sind Bandbreiten von bis zu 1000 Mbit/s kein Problem. „Von uns kriegt jeder einen Hausanschluss, egal welche Leistung. Es muss nur bezahlt werden“ sagt Jeken in Bezug auf die Flexibiltät der Stadtwerke. Sobald der Masterplan steht, wolle man mit Angeboten auf die Bewohner zugehen. „Wir müssen aufschließen auf das Niveau der Telekom“.
Die Politiker, denen Jeken den Stand der Dinge im Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung vorstellte, waren ganz angetan. „Die Zukunft hat begonnen“ sagte SPD-Fraktionschef Detlef Ehlert. „Es geht mit Riesenschritten voran“.
Die Abkürzung FttH steht für „Fiber to the Home“ und bedeutet „Glasfaser bis in die Wohnung“. Das heißt, auch innerhalb des Gebäudes wird die gesamte Inhouse-Infrastruktur in Glasfasertechnik ausgeführt, versprechen die Stadtwerke. Erst in der Wohnung erfolgt dann die Umsetzung des optischen Signals in ein elektrisches, so dass ein Fernsehgerät und eine Fitz!Box für Internet und Telefon angeschlossen werden können. Dadurch treten alle negativen Effekte der bisherigen Kupferkabel nicht mehr auf.
Die Preise stehen auch schon fest und reichen je nach Bandbreite und gewünschten Zusatzoptionen von 42,50 bis zu 64,50 Euro im Monat. Wer Kunde bei den Stadtwerken ist, erhält auf jeden Tarif einen Rabatt von fünf Euro im Monat. Für den Empfang des HD-Fernsehens sollte der Fernseher einen Steckplatz für eine Karte haben.
lichtwelle-erkrath.de