Start frei für das große Schunkeln
Erkraths Jecke planen zu Weiberfastnacht unter der Markthalle eine große Sause.
Erkrath. „Altweiber funktioniert mehr mit Musik als mit Büttenreden“, weiß Udo Wolffram, Präsident und erster Vorsitzender der Großen Erkrather Karnevalsgesellschaft 1994: „Die Leute wollen Party machen.“ Daher hat das Organisationsteam der Großen KG und der IG Erkrath auch für seine vierte Närrische Markthalle am 23. Februar — neben Auftritten der Erkrather und Unterbacher Tollitäten — zahlreiche Musik- und Tanz-Darbietungen ins Programm aufgenommen.
Die Düsseldorfer Stimmungsmacher „Alt Schuss“ werden ebenso dabei sein wie die „Werstener Music Company“, die „Dragon Girls“ des TSC Unterbach oder die Show-Fanfaren „The Fantastic Company“ aus Neuss. „Ein Highlight sind sicherlich die Ratsherren aus Unkel — die größte Blechblastruppe aus dem Rheinland“, erklärt Richard Voges, der die Närrische Markthalle moderieren wird.
Mit der Einführung einer Verlosung, bei der es ein Wochenende in Prag zu gewinnen gibt, haben die Organisatoren noch ein ganz anderes, unkarnevalistisches Highlight im Angebot. Lose wird es zum Preis von zwei Euro zu kaufen geben. „Wir schauen mal, wie das ankommt“, so Udo Wolffram, der hofft, dass die Tombola vielleicht sogar ein wenig zur Finanzierung der Veranstaltung beitragen wird. Die schlägt nämlich mit rund 15 000 Euro zu Buche. Zuschüsse von der Stadt wird es dieses Jahr nicht geben und Sponsoring-Gelder sitzen nicht mehr so locker wie in den Vorjahren.
„Obwohl wir dieses Jahr mehr Sponsoren haben als zuvor, haben wir unterm Strich weniger Geld, da alle weniger geben“, erklärt Wolfgang Cüppers, Vorsitzender der IG Erkrath, das Dilemma.
Udo Wolffram, Große Erkrather Karnevalsgesellschaft
Wolffram: „Die Närrische Markthalle ist unsere riskanteste Veranstaltung. Solange es bei plus/minus Null bleibt, ist es gut, aber wenn wir ein Minusgeschäft machen, ist sie nicht mehr tragbar.“
Die Weiberfastnachtsparty wird rein ehrenamtlich organisiert und finanziert sich ausschließlich über Sponsoren und den Verkauf von Getränken und Snacks. Kein Verständnis haben Wolffram und Cüppers daher, wenn sie — wie im Vorjahr — nach der Party leere Bierfässchen und jede Menge „Kurze“ finden, die die Jecken verbotenerweise selbst mitgebracht haben. „So etwas macht die Veranstaltung kaputt“, fasst Wolfgang Cüppers zusammen.
Indem Rucksäcke und großen Taschen beim Betreten des Markthallengeländes kontrolliert werden, wollen die Veranstalter zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die Kontrollen dienen der Sicherheit und sorgen dafür, dass selbst mitgebrachte Getränke draußen bleiben. Und mit den schon bekannten Plastikbechern mit historischen Erkrather Motiven bleibt die Party wieder glasfrei. Zusätzliche Sicherheitsauflagen von Verwaltungsseite — beispielsweise Straßenabsperrungen wie bei den Karnevalszügen — haben die Organisatoren der Närrischen Markthalle nicht aufgebrummt bekommen. „Wir haben von vornherein vorgesorgt und unser Security-Team gegenüber 2016 fast verdoppelt und auf sieben Personen aufgestockt“, so Cüppers. Nicht nur die Sicherheit, sondern die gesamte ehrenamtliche Organisation und Durchführung der Veranstaltung stellt für die Vereine einen hohen Aufwand dar. „Doch auch, wenn es eine Menge Arbeit macht, wir sind mit Herzblut dabei“, sagt Udo Wolffram.