Erkratherin schreibt über große Gefühle

Liebesgeschichten, erzählt mit einem Augenzwinkern — das ist die Spezialität von Michaela Thewes. Ihr neuestes Werk macht da keine Ausnahme.

Foto: Nicole Marschall

Erkrath. Humorvolle Liebesgeschichten sind ihr Ding: Auch 2016 hat Michaela Thewes wieder die verschlungenen Wege des Glücks zu Papier gebracht. Nun hält die Erkrather Autorin ihren sechsten Roman in Händen. Wie schon bei „Männer in Freilandhaltung“ hat sie ihre Protagonisten auch in „Braut und Rüben“ aufs Land versetzt.

Michaela Thewes, Autorin

Was für ein Albtraum! Lizzie wird von ihrem Bräutigam vor dem Altar stehen gelassen, denn er muss als Dorfarzt Erste Hilfe leisten. Ein Porschefahrer ist — scheinbar absichtlich — in einen Kuhstahl gerast. Der vermeintliche Selbstmordkandidat wird dabei aber nur leicht verletzt und quartiert sich in Lizzies Gasthof ein. Während ihre Mutter und ihr Bräutigam den arroganten Stadtaffen schnell wieder loswerden wollen, tut Lizzie alles, um ihn vor einer erneuten Dummheit zu bewahren. Dabei wächst ihr der Schnösel mehr ans Herz, als ihr lieb ist...

Mehr als das, was der Klappentext an Informationen hergibt, möchte Michaela Thewes gar nicht aus ihrem neuen Buch verraten. Stattdessen verrät sie, dass sie die ersten Ideen zu „Braut und Rüben“ schon hatte, als sie noch an ihrem fünften Buch schrieb. Dass sie nach der Fertigstellung eines Buchs denke „Und was machst Du jetzt?“ sei noch nie vorgekommen. „Meist sind da viel mehr Ideen, als ich verwerten kann“, erzählt sie: „Das Problem sind nicht die Ideen, sondern wie man sie zu Papier bringt.“ Manchmal sei sie regelrecht im „Flow“ und schreibe wie im Rausch, erzählt sie. An anderen Tagen laufe es dann auch mal nicht so gut. „Am liebsten schreibe ich Dialoge“, erklärt Thewes. Für den verbalen Schlagabtausch ihrer aktuellen Protagonisten Lizzie und Daniel müsse sie schon in der richtigen Stimmung sein, sagt sie. Gut ein Jahr hat sie halbtags an ihrem sechsten Buch geschrieben. Mit zwei Kindern im Alter von neun und elf Jahren muss sich Michaela Thewes den Arbeitstag einteilen: „Die Kiddies haben Priorität“, betont sie und schmunzelt: „Viele haben ja eine verklärte Vorstellung vom Autorenleben mit einem Glas Rotwein am Meer sitzend. Bei mir rauscht kein Meer — höchstens die Klospülung.“ Ihr Schreibtisch steht im Wohnzimmer und anstelle von Rotwein gönnt sie sich lieber ein Stück Schokolade. Das Klischee vom verarmten Schriftsteller erfüllt sie glücklicherweise auch nicht und so wird man sich sicher auch nächstes Jahr wieder auf einen Roman von Michaela Thewes freuen können.

www.michaela-thewes.de